XII Vorrede.
richten von dem Styl vieler Künstler ertheilt.
Aber in allen Schriften bekommt man nicht den.
umfassenden Ueberblick, der für die allgemeine Ge-
schichte so nothwendig ist; man unterscheidet dar-
in nicht die Haupthelden, die Anführer, die Par-
keyen, die Kriege im Gebiete der Kunst, wodurch
jenes Ebben und Fluten des Geschmacks bewirkt
wurde. Keiner untersucht mit philosophischem
Blick und Unparteylichkeit die Ursachen des Ver-
falls der herrschenden Manier; alle Künstler wer-
den in ein gleiches Licht gestellt, alle in demselben
Tone gelobt, ' oder auch wohl bey der auffallend*
sten Ungleichheit durch lächerliche Parallelen zu-
sammengestellt. Auf. die politische Geschichte,
die doch einen so wichtigen Einfluß auf die Künste
Hat, daß zum Beyspiel viele glänzende Kunstepo-
chen von der Regierung eines Fürsten den Na-
men erhalten haben, wird dabey meistens gar keis
ne Rücksicht genommen.
' Zwey Schriftsteller habe ich vorzüglich als
Führer und Vorbilder vor Augen gehabt, weil
sie