I54 Geschichte
wegen zur Römischen Schule, ob er gleich in der 2om- |
bardey gebohren war. Er kam sehr jung unter der |
Regierung Gregor des dreyzehnten nach Nom, und 5
konnte' daher von Lelio Orsi (gewöhnlich Lelio da i
Novelllara genannt), den Orlandi * als seinen Leh- |
rer angiebt, noch nicht viel gelernt haben. Er erregte 7
die größten Erwartungen von sich durch eine gewisse
Zartheit und durch einHervortreten der Gegenstände durch
dieFarbengebung. Er wußte seine Figuren zu beseelen,und |
wenn dieser Künstler nur in Ansehung der Zeichnung mehr |
Studien gemacht hätte, wenn er nicht in seiner ersten Blüs ;
the , im acht und zwanzigsten Jahre, hingerafft worden |
wäre, so wäre er ohne Zweifel ein Wunder in. seiner E
Kunst geworden. Indessen fand er auch so schon, un- 0
geachtet seiner Jugend , eine Menge Nachahmer. :
Eben so jung * als er, starb Giovanni Bati- :
sta Pozzo, der sich in seinen Werken nicht nur der
Weise des Rafaellino von Reggio ungemein näherte,
sondern ihn auch in einer gewissen Schönheit und An-
muth der Gesichter übertraf. Er ward zu Mailand
gebohren , kam aber schon in seiner frühen Jugend nach
Rom, wo er studirte, und nachher für Sixtus den
fünften und andere viel arbeitete. Man sieht auch
hübsche Sachen von ihm in Termini.
* Giov. Batista Lombardelli mit dem Bey-
nahmen della Marca oder auch Montano em-
pfing den ersten Unterricht in der Kunst von Marco
Marchetti aus Faenza, und legte sich nachher auf
die Nachahmung des Motta. Aber hingerissen von
einem zu lebhaften Geiste und den Zeitumständen , fing
er
e. Abecedario Pittorico et
6. Man verbessere dem zu Folge Füßli's Künstlerlexicon ,
iE statt 28 sich durch einen Druckfehler 48 eingeschlichen
at.
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