Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

pt Geschichte 
An der Stelle, wo ein Professor die Geseke der Per- 0) 
spektive erklärt, liest. man unten die Worte: Tanto vl 
che basti. ( Soviel als hinreicht.) Dasselbe Motto iW 
sekzte er unter die Theile der Zeichnung, wo Unterricht 1 
in der Geometrie und Anatomie ertheilt wird , um an- Cg 
zudeuten, daß der Künstler über einer allzu wissenschaft iu 
lichen und umständlichen Ergründung dieser Studien 
den Zweck , warum er sie treibt, nicht aus den Augen 
verlieren soll. An der andern Seite sieht man den Far- | 
nesischen Herkules , die Mediceische Venus , den Apol- 
lv u. s.w. , mit der Unterschrift : Non mai abastanza , 
(Niemahls genug) weil das Studium der Antike und 
des Nackten sich nie erschöpfen läßt. Endlich erschei: ! 
nen die Grazien in einer Wolke, und darunter liest 1 
man: Senza di noi ogni fatica € vana. (Ohne uns ist ' 
jegliches Bemühn vergebens.) 
Als Jnnocenz der zwölfte im IJ. 1693 den päbstli- 
<en Stuhl bestieg, wurde Maratta in dem Amte ei- 
nes Aufsehers der Vatikanischen Zimmer bestätigt. 
Auch mahlte er unter dieser Regierung das reizende 
Bild , das, beym Eingange der Peterskirche in der Ka- 
pelle des Taufsteins aufgestellt ist. Schon früher hat: 
ke er die Farnesische Gallerie und die Gemählde Ra- 
pbaels in der Farnesina * wieder aufgefrischt. Als 
Clemens der eilfte, dessen Lehrer im Zeichnen er gewe- 
sen war , im J. 1700 zum Pabste erwählt ward, mußs- 
te er mit der größten Sorgfalt und Vorsicht die Aus- 
besserung der Vatikanischen Zimmer des Raphael un- 
ternehmen, wobey ihm seine Zöglinge, Andrea Pro- 
caccini , Pietro "de Pietri „und Bartolomeo Urbani *, 
Hülfe 
d. S. Bellori Descrizione. delle Imagini &c, P. St. Della 
riparazione della Galleria del Caracci nel Palazzo Far- 
nese, e della Loggia di Raffaelle alla Lungara. 
c.. Der lekte hat das ganze Verfahren umständlich veshries 
en 
"O0 4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.