194 Geschichte
in einem ausserordentlichen Grade, und hörte auch währ ser
rend der gegen seine Familie erregten Unruhen nicht auf, (et
ihn dem Cardinal Mazarin zu empfehlen. Diesen Ver- den
wendungen zufolge ging Romanelli nach Paris, und al
nachdem er dort viele Werke vollendet hatte, kehrte er 6:
mit Shrenbezeugungen und Neichthümern überhäuft 6
nach Rom zurück *)., Cortona's Neid wurde dadurch in v
nicht geringem Grade erregt, daß er seinen Schüler in se
einen Nebenbuhler verwandelt sah, der ihn beynah
verdunfelte, Die Kunst des RNomanelli war ganz Max- w
nier, er mahlte immer ohne Vorbereitung aus den v
Kopfe, und zog dabey weder nackte Modelle , noch N
wirkliche Drapperien , noch auf irgend eine'andre.Weiz- 7
se die Natur zu Rathe. y
Unter allen Schülern des Berettini war Ciro Fer- a
xi derjenige, dem die Nachahmung seines Meisters am
besten gelang. Ex war daher auch im Stande, viele
Werke , die selbiger zu Rom und zu Florenz unvollen-
Det gelassen hatte, auszuführen 3 und man verwechselt
zuweilen auf den ersten Blick die Gemählde des Schüs
lers mit denen seines Meisters. Doch fehlt ihm die
Anmuth , die man dem Cortona nicht absprechen kann,
und jener umfassende Geist für eine kühne Machinerie
in seinen Gemählden. Pascoli * giebt uns ein langes
Verzeichniß von den Werken des Ciro Ferri; ich will
hier nur die Kuppel erwähnen , die er in der Kirche der
h. Agnes auf der Piazza Navona unternommen und
unvollendet gelassen hat. Dieses Werk, von dem er
ungeachtet der Nebenbuhlerschaft wünschte , Maratta
möchte es nach seinem. Tode vollenden , was Maratta
auch wirklich zu thun versprach , aber nachher aus bes
on?
=): Romanelli mahlte in 9 Monaten die große NE im
Pallast des Cardinal Mazarin. S, Fran, de 1a Mothe
Je Vayer, Tom. X, P- 81.
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