Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

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in einem ausserordentlichen Grade, und hörte auch währ ser 
rend der gegen seine Familie erregten Unruhen nicht auf, (et 
ihn dem Cardinal Mazarin zu empfehlen. Diesen Ver- den 
wendungen zufolge ging Romanelli nach Paris, und al 
nachdem er dort viele Werke vollendet hatte, kehrte er 6: 
mit Shrenbezeugungen und Neichthümern überhäuft 6 
nach Rom zurück *)., Cortona's Neid wurde dadurch in v 
nicht geringem Grade erregt, daß er seinen Schüler in se 
einen Nebenbuhler verwandelt sah, der ihn beynah 
verdunfelte, Die Kunst des RNomanelli war ganz Max- w 
nier, er mahlte immer ohne Vorbereitung aus den v 
Kopfe, und zog dabey weder nackte Modelle , noch N 
wirkliche Drapperien , noch auf irgend eine'andre.Weiz- 7 
se die Natur zu Rathe. y 
Unter allen Schülern des Berettini war Ciro Fer- a 
xi derjenige, dem die Nachahmung seines Meisters am 
besten gelang. Ex war daher auch im Stande, viele 
Werke , die selbiger zu Rom und zu Florenz unvollen- 
Det gelassen hatte, auszuführen 3 und man verwechselt 
zuweilen auf den ersten Blick die Gemählde des Schüs 
lers mit denen seines Meisters. Doch fehlt ihm die 
Anmuth , die man dem Cortona nicht absprechen kann, 
und jener umfassende Geist für eine kühne Machinerie 
in seinen Gemählden. Pascoli * giebt uns ein langes 
Verzeichniß von den Werken des Ciro Ferri; ich will 
hier nur die Kuppel erwähnen , die er in der Kirche der 
h. Agnes auf der Piazza Navona unternommen und 
unvollendet gelassen hat. Dieses Werk, von dem er 
ungeachtet der Nebenbuhlerschaft wünschte , Maratta 
möchte es nach seinem. Tode vollenden , was Maratta 
auch wirklich zu thun versprach , aber nachher aus bes 
on? 
=): Romanelli mahlte in 9 Monaten die große NE im 
Pallast des Cardinal Mazarin. S, Fran, de 1a Mothe 
Je Vayer, Tom. X, P- 81. 
O0. 1. 15'D. 03 U.Ä.
	        
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