7. Geschichte
num die Szene in das alte Italien, Griechenland oder 4
Egypten verlegenz sondern auch seinen Figuren ein hö- u
heres Interesse zu geben, als die von den Flamändis- [m
schen und Holländischen Mahlern beständig wiederhohl- ws
ten Hirten oder andre Menschen aus niedrigen Ständen
haben können. Er wählte darzu Darstellungen aus
der Geschichte oder Mythologie , und machte auf diese
Art die Landschaft zum Hintergrunde eines kleinen hi-
storischen Gemähldes. . Ob nun gleich diese Figuren
mit unnachahmlichen Fleiß und Sorgfalt ausgeführt 0
sind , so stören sie doch keinesweges die allgemeine Nuhe. |
Bielmehr wenn der Blick des Betrachters sich genug |
an diesen anmuthigen, mit Pappeln, Platanen und y
Buchen bedeckten Hügeln ergößt hat , so steigt er erst 7%
zu den belebten Wesen herab, die dem Geiste reiche |
Nahrung gewähren, indem sie ihn in eine fremde, he- |
roische oder fabelhafte Welt entrücken, und Erinnerun-
gen an die schönsten Stellen der Dichter.des Alterthums
in ihm wecken. Dughet starb im J.,16753 er hatte
eine fast zahllose Menge Bilder zu Stande gebracht,
indem er das Talent besaß , mit eben der Schnelligkeit
wie sein Nebenbuhler Salvator Rosa zu arbeiten.
Wir kommen auf den dritten Mann dieses Trium-
virats nähmlich Claude Gelee , gewöhnlich Claude Lor-
rain von seinem Waterlande Lothringen genannt, wo
er im J. 1600. in der Discese von Toul gebohren ward.
Sine umständlichere Entwickelung seiner Verdienste be-
halten' wir einem andern Orte vor; hier sey es genug
zu bemerken , daß er bis jekt den glänzendsten Ruhm
und den Rang vor jenen beyden bey den Liebhabern der
Kunst behauptet hat. Dieß kommt vorzüglich daher ,
daß seine Gemählde mehr studirt sind, und daß er aus:
ser den Eigenschaften , die er mit Dughet gemeinschaft-
lich besaß , einey großen Reichthum der Erfindung hat-
te,
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