Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

ce Geschichte 
te sie von Triumphbogen oder andern Gebäuden, mahl- | 
te sie mit Licht und Schatten , und brachte einige Ver- 7 
goldung dabey an. Seine Manier hiebey that eine e 
sehr gefällige Wirkung ; allein bald wurde dieser Ge- in 
schmack verfälscht , -wie es zu gehen pflegt, und man (n 
verfiel in das Schwerfällige und Plumpe. X 
- Tasst wurde sowohl in der Bösgartigkeit des Ger % 
inürhs als in seinem Talent, für Seestücke von einem V 
Hölländer , Nahmens Peter Molyn, Muliier oder | 
de Mulieribus genannt , übertroffen. Man kennt ihn | 
auch unter dem Nahmen des Ritter Sturm, (Ca- 
valier Tempesia) den er sich durch seine Stärke in der 
Darstellung dieser schrecklichen Naturerscheinung erwor- ' 
ben hat. Sein Leben hat Pascoli umständlich beschrie- * 
ben ; auch findet man es im Florentinischen Museum 
und beym Descamps. Die Geschichte, wie er seine 
eigne Gattin umbringen lassen , nebst seiner Verdam- 
mung wird von seinen Biographen mit abweichenden 
Umständen erzählt; dagegen vereinigen sich alle in der 
Bewunderung der Stärfe und Wahrheit, die er in 
seinen Abbildungen des durch ungestüme Winde beweg- 
ten Meeres erreicht hat. Wem fallen nicht beym An- 
blick seiner Seestücke jene Virgilischen Schilderungen 
ein ? 
Una Eurusque Notusque ruunt, creberque procellis 
Africus , et vastos volvunt ad litora flu&us. 
Eripiunt subito nubes coeluinque diemque , 
'Teucrorum ex oculis: ponto nox incubat atra, 
Intonuere poli, et crebris micat ignibus aether, etc. 
Sein'Zögling war ein Römischer Jüngling , der 
in der Kunsigeschichte bloß unter dem Nahmen Tem- 
pestino bekannt ist. Won demjenigen Künstler , der in 
dieser Gattung alle übertraf; nähmlich Ludolph 
Backhuyzen, wird an einem andern Orte die Rede 
seyn. 
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