245 Geschichte
räühmten Francesco Casanova zu nenten, der
noch lebt und sich, wo ich nicht irre, gegenwärtig in [et
Wien aufhält. Ein geistvolier Schriftsteller * schließt 8,
seine Betrachtungen über den WBerfall der Künste in um
Jtalien mit folgender Bemerkung, die, wenn sie ge- em
gründet wäre, eine trosilose Aussicht gewähren würde : 8
“die Mahler seyn verdammt , einander zu kopiren, sich la
„zu erniedrigen und alles zu erschöpfen, was eine, üp- le
„pige , schlaffe Einbildungskraft reizen kann, weil w
„dieß das einzige Mittel sey, sich die Gunst der Gros- j
„sen zu sichern 3; es habe des Blutbades von Otscha-
„fow bedurft , um Casanova's Phantasie zu entzün-
„den, und seinem Pinsel einen würdigen Gegenstand
„darzubieten“. nN
Auch die Perspektiomahlerey wurde von einigen der m
Römischen Schule angehörigen Mahlern getrieben : ü
Baglioni giebt Nachricht von einem gewissen Tarqui- 9
nio von Viterbo, dessen Prospekte mit Figuren von
einem Römer Zanna geziert wurden. Zu Anfange
des siebzehnten Jahrhunderts wurde diese Kunst durch
die. Bemühungen eines Theatiner - Mönchs, Zacco-
[ini von Cesena, höher getrieben. Außer den Ar-
beiten von ihm, die man zu Rom in der Kirche des
heiligen Sylvester bewundert, sind.in der Bibliothek
des Hauses Barberini Originalschriften von ihm vor-
handen. Hierauf blühten nach einander: Pierfran-
cesco Caroli, der das Innre einiger Basiliken mei-
sterhaft darstellte ; und Viviano Codagora, der
die Ruinen Roms in großer Vollkommenheit nach-
ahmte. Jenem mahlte Garzi die Figuren auf seinen
Bildern, diesem Cerquozzi , Miele und Garginoli.
IJBas
z. Antonio de Giuliani Saggio Politico, sopra le vicislitu-
dini inevitabili della Socicta civile etc, Vienna 1791. 4-
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