Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

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an sich einen Nahmen zu machen 3 aber erst unter den (um 
Regierungen Urbans des achten und Jnnocenz des zehn- und 
fen wurde er der BVertheiler aller öffentlichen Arbeiten hen 
zur Verschönerung Roms? durch die Ernennung zum qe 
Aufseher über den Bau der Peterskirche wurde ihm die- ju 
se Macht noch mehr bestätigt. Als ein Feind des Sac- mt 
c<i, des Rosa, des Passeri, des Algardi, des Bor- ein 
xomini = und wessen Feind war Bernini nicht? == ini 
begünstigte er nur diejenigen, die sich herabließen ihm v 
den Hof zu machen, oder die durch Nothwendigkeit G 
oder wahren Trieb bewogen wurden, ihn nachzuahmen, dw 
nebst den wenigen deren Talente ihm selbst unentbehr- tet 
lich waren, pit 
- Schon Algardi. hatte in die Bildhauerkunst den ha! 
Styl der Mahler seines Zeitalters eingeführt , die sich M: 
mehr um den Effekt des Helldunkels als um Wahrheit | 
und um schöne Formen bekümmerten , und nur nach ei- ( 
nem glänzenden Scheine haschten. Dieß ist- indessen 
in der Mahlerey noch eber zu ertragen als in der Bild- 1 
Hauerkunst, deren Zwecken es ganz entgegen ist. WBer- t 
nini ging nun in dieser manierirten Ausarbeitung noch 
weiter, und suchte durchaus nur das Gesicht zu blenden. 
Es gelang ihm auch in hohem Grade , theils durch die 
kühnen und phantastischen Stellungen, die er seinen ! 
Figuren und. Gruppen gab , theils durch ein gewisses i 
zierliches Wesen, das freylich dem Unwissenden gefal- li 
len muß, und auf Augenblicke sogar den Kenner täu- Q 
schen kann. Nach ihm bildete sich nicht nur eine zahl- de 
lose Schaar von Bildhauern, sondern er hatte auch u 
unter den Mahlern viele Schüler und Nachahmer, die y 
sich aus den oben angeführten Gründen um seine Gunst : 
bewarden. Er ertheilte sie bald dem einen, bald dem 
andern, je nachdem sein eigner Vortheil es mit sich 
brachte. . Neben dieser Manier des Bernini, hatte sich 
«auch
	        
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