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an sich einen Nahmen zu machen 3 aber erst unter den (um
Regierungen Urbans des achten und Jnnocenz des zehn- und
fen wurde er der BVertheiler aller öffentlichen Arbeiten hen
zur Verschönerung Roms? durch die Ernennung zum qe
Aufseher über den Bau der Peterskirche wurde ihm die- ju
se Macht noch mehr bestätigt. Als ein Feind des Sac- mt
c<i, des Rosa, des Passeri, des Algardi, des Bor- ein
xomini = und wessen Feind war Bernini nicht? == ini
begünstigte er nur diejenigen, die sich herabließen ihm v
den Hof zu machen, oder die durch Nothwendigkeit G
oder wahren Trieb bewogen wurden, ihn nachzuahmen, dw
nebst den wenigen deren Talente ihm selbst unentbehr- tet
lich waren, pit
- Schon Algardi. hatte in die Bildhauerkunst den ha!
Styl der Mahler seines Zeitalters eingeführt , die sich M:
mehr um den Effekt des Helldunkels als um Wahrheit |
und um schöne Formen bekümmerten , und nur nach ei- (
nem glänzenden Scheine haschten. Dieß ist- indessen
in der Mahlerey noch eber zu ertragen als in der Bild- 1
Hauerkunst, deren Zwecken es ganz entgegen ist. WBer- t
nini ging nun in dieser manierirten Ausarbeitung noch
weiter, und suchte durchaus nur das Gesicht zu blenden.
Es gelang ihm auch in hohem Grade , theils durch die
kühnen und phantastischen Stellungen, die er seinen !
Figuren und. Gruppen gab , theils durch ein gewisses i
zierliches Wesen, das freylich dem Unwissenden gefal- li
len muß, und auf Augenblicke sogar den Kenner täu- Q
schen kann. Nach ihm bildete sich nicht nur eine zahl- de
lose Schaar von Bildhauern, sondern er hatte auch u
unter den Mahlern viele Schüler und Nachahmer, die y
sich aus den oben angeführten Gründen um seine Gunst :
bewarden. Er ertheilte sie bald dem einen, bald dem
andern, je nachdem sein eigner Vortheil es mit sich
brachte. . Neben dieser Manier des Bernini, hatte sich
«auch