der Mahlerey in Rott. 215
(M) . :
M | auch unter den Römischen Künstlern eine völlig falsche
heiten und willkährliche Farbengebung verbreitet. Die Far-
ii ben wurden, so zu sagen, grade zu auf die feinwand
ihm die gebracht , wie sie sich auf der Palette fanden, ohne sie
Err zu verschmelzen, uud ohne auf die allgemeine Harmo-
3 Ben nie zu achten, die jedem Gemählde Haltung geben mußt:
ht? ein Fehler , der für Unwissende ebenfalls anlockendist,
In in indem sie sich über die schönen rothen, blauen oder gel?
night ben Tücher freuen. Und wie das Unglücf immer im
R Gesellschaft kommt 5 so traf sichs auch zum Nachtheile
elles der Künste, daß grade um diese Zeit verschiedne Schrife?
= ten theils von Künsilern , theils von Gelehrten erschie:
u nen, die voll von Abgeschmacktheiten waren. Man bes
Nein hauptete darinz Raphael sey trocken und hartz seine
i ka) Manier sey steinern (Statuina )3 er habe feinen begeis
Wheheit sterten Drang noch kühnen Schwung des Geistes:
0 8 (Furia 0 fierezza di spirito) lauter Ausdrücke , wel?
desen c<he damahls in Gang gekommen waren. Boschini
Dit läßt in seiner Carta de! Navigar pittoresco. einen Pot?
107 trätmahler sagen?
man =. Rafael a dirve el vero,
dend Piasendomzs esler libero, e lincero,
ud die Stago per dir, che nol me piase niente,
e feinen Unter die Hauptgrundsäße des Zeitalters gehörten auch
Ywises folgende; daß so viele Studien nichts helfen z- daß Aehn-
fab lichkeit der Natur und Befriedigung des Auges hinrei-
er tau <en; daß, wer ein schönes Kolorit hat, von den hun?
1e japl dert Theilen der Mahlerey neun und neunzig besikt,
e auh und dergleichen mehr. Die Theorie war immer das
ee, die Resultat der Ausübung, auf die sie dann , bey einer
'Gunst solchen Verkehrtheit, wiederum schädlich zurückwirken
(d dem mußte. Man begreife daher leicht , wie damahls die
nit sich Mahlerey ihre natürliche Gestalt ganz verlohr, so daß
tte ich nur eine Larve, ein leexyes Phantom davon zurückblieb.
and 9 4 Gern