216 Geschichte
Gern würden wir diese Zeiten vom Tode des Max- (ii
catti bis auf: die Epoche der beyden Wiederhersteller der ae
Römischen Schule mit Stillschweigen übergehen, wenn my
nicht der Zusammenhang der Geschichte das unangeneh- no!
me Geschäft nothwendig ifachte , der Kunst auch in es
ihrer größten Erniedrigung zu folgen. ima
In der Schule des Ant. Dom. Gabbiani in Flo- vo'
renz war Benedetto Lurti erzogen , der sich grade zu
um die Zeit als Ciro gestorben war , in Rom nieder- C
ließ. Er bildete daselbst eine große Schule, in der so- 0
wohl fremde als Römische Künstler ihre Anleitung em-
psingen. Die vorzüglichsten Anlagen unter den lekten
zeichten Bianchi, Costanzi und Pannini,
- Pietro Bianchi, aus Nom gebürtig, war zu- ]
erst Schüler des Gaulli, nachher des Lutti. Schon 4
im J. 1708 , im vierzehnten seines Alters, erhielt er sa
unter den. Preisen , welche die Akademie des h. Lucas &
austheilt , den untersten in der dritten Klasse, wo die
Aufgabe war , eine Zeichnung von dem in der Peters-
kirche befindlichen Grabmahle Paul des dritten zu neh:
men % Im J. 4735 wurde er Mitglied der Akade-
nie
& I< bemerke diesen Umstand hauvtsächlich deswegett, da-
mit man. den. D* Argenville, Fußli's Künstler s Lexicon,
Volkmann u. s. w. darnach berichtigen können , die hier
alle einer dem andern eine Ungeteimtheit 'nachschreiben.
Sie erzählen nähmlich , Bianchi habe in seiner Jugend
als Mitwerber unter vielen andern Künstlern, einen Ent:
warf zu dem Grabmahle Pauls des dritten ,- welches in
der Peterskir<e errichtet werden sollte, verfertigt. Es
ist unbegreiflich , wie sie bey dem geringsten Nachdenken
so etwas haben niederschreiben können , da doch , wie bez
fannt, das obige Srabmahßl von Guglielmo della Porta
nach einer Zeichnung Michelangelo's ausgeführt worden
ist, und aus mancherley Ursachen einen so großen Nahe
men hat. Maun sehe über jene Preisaufgabe Le ieivurs
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