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war , bewies" er öffentlich beym Zeichnen nach einem Ru
nackten Modelle allen jungen Studicenden, daß man Iut
sich in Ansehung der Methode des Unterrichts durchaus qen
von dem richtigen Pfade entfernt habe. Dieß zog ihm häh
nicht nur den Haß aller übrigen Lehrer, sondern sogar VP:
die Ausschließung aus der Akademie zu. Der Graf (är
Nicola Soderini, sein großer Gönner, gab bey dieser fa
Gelegenheit eine Schrift heraus , worin er Benefiale's ht
Berfahren rechtfertigte. Derselbe starb im IJ. 1764 7
und hinterließ verschiedne Schäler, nähmlich Joseph |
Rupra, Johann Strebel, John Parker, C
Domenico de Angelis, und Gio. Batista 0
Ponfredi, Dem lekten verdanken wir die Lebens; ji
beschreibung seines Meisters, in Form eines an den sa
Grafen Soderini gerichteten Briefes ". Viele Jahre 6
nach seinem Tode wurde ihm von seinen Freunden und v“
Schülern ein Monument mit einer schönen Büste von n
Pacetti im Pantheon errichtet '.
Pompeo Girolamo Batoni
geb. zu Lucca im I. 17083 gest. zu Rom im I. 1787.
Batoni kam schon in seiner frühen Jugend nach
Rom, und lernte die Anfangsgründe der Kunst vom
Sebastiano Conca und Agostino Masuceci , die daselbst
zu der Zeit für die ersten galten. Ader von der Natur
mit außerordentlichen Anlagen begabt, sah er bald ein,
daß Raphael , die Natur und die Antike die besten Füh-
rer zur Vollkommenheit in der Kunst seyn. Er hielt
sich daher ganz an diese drey Muster ; vorzüglich stu
dirte er die Natur: bey jedem Gemählde zog er sie zu
Na-
h. S. Letter. Pittor. T. Vz pP. Ix 23.
K SG, Autologia Romana T, X, p. 330
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