234 Geschichte
im JI. 1779. Ob er gleich nach den sichersten Anga- zn
ben in den lekßten achtzehn Jahren seines Lebens mehr iii
als, 180000 'Seudi ( ungefähr 270000 Rthlr. ) ein-
genommen, so hinterließ er doch kaum genug um die M
Kosten seiner Beerdigung zu bestreiten. Acht Tage 0
nach seinem Tode kam das Diplom von. Neapel, vem 2
zufolge sich Mengs , mit Zustimmung des Königs von l
Spanien, dorthin begeben sollte, um eine Akademie
der zeichnenden Künste zu errichten. Sein vortrefflicher
Freund, der Ritter Azara ließ ihm im Pantheon ein
»Denkmahl , neben dem des Raphael, mit folgender In- “
schrift seßen 2 --
Ant. Raphaeli Mengs
Pictori Philofsopho |
Jol. Nic. de Azara Amico suo P. .
MDCCLXXIX. .
Vixit Annos LI, Menses Il[, Dies. XVII.
Mit der großen Sammlung von Gipsabgüssen,
die Mengs nach Madrid gebracht, hatte er dem Ks-
nige für die dortige Akademie ein Geschenk gemachts
das vorher in Rom befindliche Erxeinplar ist nach Dres-
den gekommen. Die Absicht des Mengs, als er diese
ungeheure Menge alter Statuen zusammenbrachte,
war , sie mit mehr Bequemlichkeit benußen zu können.
Er wollte auch erwas über die Methode antike Kunst?
werke zu siudiren und ihre Schönheiten zu entdecken
schreiben. Winkelmann -zog hiebey großen Vortheil von
den Einsichten seines Freundes: aber er verstand ent-
weder nicht immer die wahre Meynung desselben , oder
Dieser“ hatte nicht die Gabe sich deutlich zu- machen.
Man sindet davon in Winkelmanns Werken mehrere
Spuren; z. B. in der ersten Ausgabe der Geschichte
der