der Mahlerey in Rom. 239
„Gegen dem, daß man damit fertig gewordenist, und nun
0 „auch nach der Dekoration der Decke sieht, ist man in
x „die Mitte des Gebäudes, mithin auch des Plafonds
A „gekommen , und nun findet man die Perspectiv falsch.
6 „Freylich konnte der Mahler aus einem andern Ge-
Kat: „sichtspunkte das Emporsteigen des Heiligen über die
ww „Engel auf gleicher Sphäre hier nicht wohl sinnlich
6m „machen z aber so hätte er es unsinnlich lassen sollen."
m Dieser Behauptung zufolge müßten alle Plafonds ih-
Few. ren Gesichtspunkt in der Mitte haben : eine Wahl,
funf nue die ich häufig sogar an Kuppeln (w9 sie noch weit ver-
mah, (0 zeihlicher seyn würde ) wegen der großen Unbequemlich?
3 Wesen feit für den Betrachter vermieden gesehen habe. Ueber-
othwen dieß, wenn man unter der Mitte steht, wird man nur
ringen die obere Hälfte des Plafonds-übersehen können; um
auch die andre Hälfte zu betrachten, wird man sich zu?
4 Reif rückwenden müssen, und alsdann werden die Figuren
(he verkehrt erscheinen. Mengs war ein Feind der Ber-
"Et kürzungen , wie das Plafond in der Billa Albani be-
ea weißt: dadurch , daß er den Gesichtspunkt beym Ein-
4 Tap tritt in die Thüre annahm , ersparte er dem Betrachter
M die gewaltsame. Verdrehung des Halses, und gewann
ie Cg für sich selbst die Freyheit seine Figuren weniger verfürzt
pe, zu mahlen. Dieß allein war es, was ihn dazu bewog,
ves Dil nicht der angeführte Grund, als ob der Heilige bey
die ae einem andern Standpunkte nicht so täuschend emporsiei-
mi gen könnte. Denn dieses hängt gar nicht von der dem
NAHEN, Betrachter angewiesenen Stelle und Entfernung ad,
Destin sondern von der Lustperspektiv , worin niemand dem
x Natur Mengs die tiefste Einsicht absprechen wird. Er hat sie
tachters, in einem seltnen Grade an dem großen Altarblatte in
ye niht Dresden in Ausäbung gebracht: der Punkt isttief un-
) peru, ten im Gemählde genommen, und das Zurücktreten der
Os Figuren wird nicht durch die verschiednen Flächen be-
wirft,