Einleitung,
Zu dem grossen Fortschritte der Kunst, daß man lernte,
die Rundung der Körper auf einer Fläche durch Licht
und Schatten, d. h. durch die Abstufung der Farben ,
auszudrücken , hat wahrscheinlich die Beobachtung des
Widerscheines der Gegenstände auf der Oberfläche des
Wassers oder andrer glatter und undurchsichtiger Kör-
per das meiste beygetragen.
Doch es würde uns hier ganz von unserm Zwecke
ablenken, wenn wir bis auf die fabelhaften Zeiten zu?
rückgehen wollten , um. dem Ursprunge der zeichnenden
Künste nächzuspüren. Es sey genug zu bemerken, daß
sie bey allen Völkern des Alterthums , die Griechen
ausgenommen , in einer gewissen Kindheit geblieben
sind. Bey dieser gelangten sie zu einer Höhe der Vols
[endung , die seitdem auf gewisse Weise immer noch un-
erreichbar geblieben ist. Als die Römer Griechenland
unterjocht hatten , wurden auch die Schäße der Grie-
chischen Schönheit nach Rom verpflanzt, und so all?
mählig
S. 687. cf. Capt. Bligh's Voyage to the South - Sea p.
51. Hunter Transactions at Port Jackson p. 222. Capt.
Phillips Voyage to Botany - Bay p. 44. und vorzüglich
p-50« Bey den schon weit mehr verfeinerten Otaheitiern
und Bewohnern der Freundschaftsinseln hat roth doch
nicht aufgehört die Lieblingsfarbe zu seyn. Cook's Voya-
ze to the North-Hemisphere. T. 1, p. 187. 194. 210.
386. T. Il, p. I0. 16. 73. 192. - So auch die Sands
wich - Insulaner , -welche die Götter in den Heiligthüs
mern mit rothen Kleidern bedeckten, ('T. 111. p. 7. 8. 16.)
ein Gebrauch ,. den die Spanier bey der Entdeckung Pes
ry's auch dort gefunden hatten. Das Rothe war bey
ihnen ein Symbol der Sonne, und nur den Königen
und Prinzen vom Geblüt war es erlaubt, rothe Kleider
zu tragen. S. Baumgarten Beschr. von Amer. T.
I. P: 394+ Lopez de Gomara Hisftor, general de las In-
dias» Roth war ebenfalls die den alten Sophi's in Pers
fem Ausshjierens eigne Iracht» Chardin Voyage en Per-
. I. 14.