. Geschichte
aus Lucea , das der darauf stehenden Jahrszahl 1235 segn
zufolge , neun Jahre nach seinem „Tode verfertigt wor? froßt
den, haben wir schon oben erwähnt. rain
Giovanni Cimabue, ST
geb. 1240 gest. 1300, iN
Sowohl die obigen, als die in der Einleitung fob
gegebnen Nachrichten müssen unsre Leser schon über- en
zeugt haben , daß es lächerlich seyn würde, entscheiden die!
zu wollen , welche unter den Jtaliänischen Provinzen bei
sich des ältesten Mahlers rühmen kann. Ist aber die 0
Frage davon: von wem an sich eine Geschichte der Itg- hall
liänischen Mahlerey ohne Unterbrechung fortführen
läßt , wen man als den Vater der neueren Kunst zu be i"
trachten hat, wer der Vorläuser und Lehrer des Giotto un
gewesen , welcher diesen Ehrennahmen in noch höhe- vs
xem Grade verdient : so vereinigt sich alles in der Per- |
son des Toscaners Cimabue. Er bemühte sich mit Ee
größerem Glück als seine Zeitgenossen , jene ältere siei- .
fe Manier , die man die Griechische nennt, abzulegen 5 be
und gab seinen Figuren mehr Bewegung. Schon .
Zandini, der beynahe ein Jahrhundert vor dem Vas |
sari schrieb , rühmt *, er habe zuerst die richtigen Pro- n
portionen eingeführt, und die Figuren , die beh seinen
Vorgängern völlig todt waren, belebt und mit Ge-
bährden erscheinen lassen. Indessen behielt er noch viel
von der Weise seines Zeitalters bey , nähmlich Syme-
metrie in der Anordnung und Aehnlichkeit in den Phy-
siognos
Giotto „. wo er unter den Werken desselben ebenfalls ein
Bildniß des h. Franziscus, ritratto di naturale neünt,
zuverläßig auf die lekte Weise gedeutet werden, weil die
Sache nach der ersten Auslegung unmöglich ist.
x. In der Einleitung seines Kommentars zum Dante,
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