Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

264 Geschichte 
Allegro nach S. Maria Novella gebracht , wo man es Dus 
noch in der Kapelle der Rucellai sieht. o0ps 
Unter den Zeitgenossen ves Cimabue dürfen wir hesht 
den Ugolinovon Siena, den Urheber des berühmten UM 
Bildes Orlan Michele *?, und den Gaddo Gaddi un, 
nicht übergehen , von dessen Schule eine große An- man 
zahl von Mahlern ausgegangen ist. Er wurde im 
IJ. 1308 nach Rom berufen, wie Vasari sagt , von 
Clemens dem fünften; da aber dieser Pabst nie in 
Rom gewesen ist, so hat man dieß so zu verstehn , daß 
sein Vicarius es auf seinen Befehl gethan. Man weiß, 
daß Benedict der eilfte einen Legaten abschickte, um 
sich Arbeiten der besten Jtaliänischen Känstler zu ver? 
schaffen, und damit die verfallnen Kirchen und Paläste 
Roms wieder aufzuschmücken. 
Ueber das Geburtsjahr des Giotto sind die Ge- 
schichtschreiber nicht einig: Vasari nimmt 1276 , Bal: 
Dinucei 1265-dafür an. Er wurde in dem Dorfe V e- 
spignano gebohren, und war als der Sohn eines 
Bauern bestimmt, das Vieh zu hüten. Da Cimabue 
ihn einst beobachtet hatte, wie ex eins von seinen Scha- 
fen auf einer Steinplatte zeichnete, bat er seinen Va- 
ter ihm den Knaben zu überlassen , und führte ihn mit 
sich nach Florenz, wo er ihn in der Mahlerey unter? 
richtete, Allein seine äußerst glücklichen Anlagen, be- 
sonders die ipm eigenthümliche Grazie, welche sich 
schon in seinen frühesten Werken offenbart, entwickel? 
ten sich so schnell , daß er nicht nur die übrigen damah- 
ligen Mahler , sondern auch seinen Meister in kurzem 
übertraf, und wie Dante , sein Zeitgenosse, bezeugt, 
den Ruhm desselben gänzlich verdunkelte *. Auch Pe- 
| | trarca 
b. S. Richa Notizie Istoriche delle chiese Fiorentine etc. 
"DL: 1. P-.5 u. f. | 
CG Divitz. Com, Purgat. C, XI] 
Cre
	        
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