Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

der Mahlerey in Toscana. 231 
(eden den Nußöl abgeriebnen Farben aufgetragen. Ueberhaupt 
"al mahlte man mit leichten Farben, ohne dick aufzutras 
78,0 gen und stark zu verreiben. Diese Weise dauerte bis 
Varben 4 auf die Zeiten Tizians fort , wo man allgemein anfing, 
. Peseltig auf Leinwand zu mahlen. 
en re - Unter den zahlreichen Künstlern, welche um diese 
* 009 Zeit blühten, verdient Alessio Baldovinetti 
esa sein fein geringes Lob. Er wurde zu Florenz im TJ. 142f5F- 
dep gelun gebohren , und man hält ihn für einen Schüler! des 
die [mils Paolo Uccello3 doch studirte er vorzüglich die Werke des 
2 Davon zu Masaccio. Noch mehr aber legteer sich auf das Studiz- 
10) verf“, um der Natur, die er besonders in den Blättern, Stei- 
(hen nen und. allen Nebenwerken allzuknechtisch nachahmte. 
0! Um das IJ. 1480 wurde, so zu sagen, eine ganze 
| Kolonie von Mahlern aus Toscananach Rom geschickt, 
wo damals Sixtus der vierte regierte. Alle waren von 
den bisher genannten Meistern gebildet worden, und 
wurden zur Auszierung der Capella Selina im Vati- 
kan gebraucht, wo in der Folge auch Michelangelo sei- 
ne großen Werke aufsteilte. 
1. Antonio Pollajolo war trocken in seinen Um-- 
rissen; Jedoch ist das Bild von ihm in der Kapelle 
daß d.. a0e de? Pueci, neben der Kirche der-Verkündigung zu Flo- 
versie renz, welches das Märtirerehum des heil. Sabastian 
m. Man vorstellt ? , gewiß eines der besten Stücke , die sich aus 
me Lafely, dem funfzehnten Jahrhundert erhalten haben. Wenn 
zogen 1 die Zusammenseßung gleich keine Ansprüche auf gefälli- 
hein--oder ge Zierlichfeit machen kann , s9 hat sie doch eine große 
Ruß Wahrheit; der Augdruck ist lebhaft, auch verräth 
Mr del Et der Mahler gute anatomische Kenntnisse; aber in der 
“ Färbung des Fleisches bemerkt man wenig Helldunkel. 
Antonio starb im J. 1498. 
und Palcolt Co sü- 
p- Etrur. Pitr. T. XXIV. 
R!
	        
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