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Künstler und Denker in seinen Schriften hinterlassen, 4
die aber freylich zum Theil durch -unverzeihliche Vet- 4
nachläßigungen verlohren gegangen , zum Theil noch 5
nicht zu allgemeiner Benußung der Welt mitgetheilt NG
worden sind. Ich will hier die mancherley zerstreuten u
Nachrichten darüber zusammenstellen, und eine kurze M
Uebersicht davon geben. N
Nur ein einziges vollständiges Werk von Leonardo |
ist bis jekt im Druck erschienen, und zwar zuerst in fol- <
gender Ausgabe:
Trattato della Pittura di Lionardo da Vinci,novamen- 0
Jteidato.in luce con la vitadell* isteslo autore scritta d!
da Rafaelle du Fresne etc. Parigi 1 651. fol. con fig. cot
Sie ist der Königin Christina von Schweden -zuge- Ww?
eignet. Der Herausgeber , . Naphael Trichet du Fres-
ne, bediente sich dabey zweyer Handschriften , wovon |
die eine Hrn. von Chantelou , die andre Hrn. Tevenot
zugehörte. Chantelou erhielt nämlich zu Rom von dem ;
Ritter del Pozzo eine Abschrift seines Manuskripts, a
zu welchem Poussin, ein genauer Freund des lektge- j
nannten, um den Text verständlicher zu machen, Fi- v
guren im Umrisse hinzugefügt hatte, und brachte sie 4
im J. 1640 nach Frankreich. Errando legte die lekte
Hand. an die Zeichnungen , indem er sie schattirte. So 5
sehr aber auch. dieser Künstler bey den Franzosen ge- 1x
schäßt wird , so beklagte sich doch Poussin über die von
ihm gemachten Veränderungen, und erkannte unter ih- M
nen seine Umrisse nicht wieder. Andre sagen, er sey M
nur mit den Kupferstichen unzufrieden gewesen. : un
In demselben Jahre 1651 gab Chantelou's Bru-
der, der Hr. von Chambrai eine Französische Ueberse-
zung heraus.
Es folgten hierauf verschiedne andre Ausgaben.
Eine zweyte Italiänische , zu Neapel im J. 1733 fol.
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