Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

306 Geschichte 
irrig wiederboßlt wird., sondern sechzehn Bände * , in (un 
der Umbrofianischen' Bibliothek zu Mailand aufbe- he) 
wahrt werden. Site sind auf folgende Art dahin ge- ens 
fommen. Ursprünglich gehörten sie der Mailändischen mit 
Fainilie Melzi 1 Francesco Melzi, ein Schüler des ame 
Leonardo , harte sie von ihm selbst geerbt *. Nach dem beh 
Tode des Francesco bekfümmerte sich eben niemand in Fel 
der Familie sonderlich um diese Schriften, so daß ein et) 
gewisser Lelios Gavardi von Asola die bequemste Gele- RN 
genheit hatte sich der dreyzehn Bände zu bemächtigen, bes 
worin sie damals bestanden - Er brachte sie nach Flo- ein 
renz, in der Absicht sie dem Großherzog Francesco von vt 
Medici zu verkaufen 3; aber der unvermuthete Tod des 
leßtgenannten verhinderte die Ausführung dieses Plans. 
Gavardi ging also wieder in sich , und übergab dem 
Giovanni Ambrosio Mazzenta , einem Mailändischen 
Edelmanne, die Handschriften , damit er sie der Fa- 
milie Melzi wieder zustellen möchte. Allein diese mach 
te sich so wenig daraus , daß sie von den 13 Bänden 
nur 7 behielt ; die übrigen 6 blieben in den Händen 
der Mazzenti , welche einen davon dem Herzog Carl 
Emanuel von Savoyen schenkten. Ambrosio Figini bes 
fam einen andern, der nachher in den Besikß des Jo- 
seph Smith, welcher alle Zeichnungen Figini's käuf: 
lich an sich brachte , überging. Einen dritten erhielt 
der Cardinal Federico Borromeo, und bereicherte da- 
mit die Ambrosianische Bibliothek , mit deren Strif- 
tung 
7, Nämlich 2 in Folio, 3 in Quart, Zin Oktav, 3 in 
Duodez, und 5 in Sedez, . 
h. S. den dritten Artikel seines Testaments , welches in die 
neue Ausgabe des Vasari T. V, p. 79 eingerückt ist. 
1. Daher schreibt sich der. oben angeführte Irrthum, als 
ob in der Ambrosianischen Bibliother auch nur so viele 
enthalten wären.
	        
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