EG Geschichte
seyen. nach Spanien an. den König Philipp gesandt ein
worden '. te!
„Es ist eine natürliche Vermuthung , daß sich unter "
diesen handschriftlichen “Schäßen der Ambrosianischen <
Bibliothek die bloß aus Anführungen bekannten und WU
oben aufgezählten Schriften Leonardo's, die Kunst be- S
treffend , alle oder großentheils befinden könnten. Sie 4
wurde mir indessen nicht bestätigt, als ich deswegen
bey dem schon öfter mit Ruhm erwähnten Carlo Bian- Ny
coni anfragte. Er schrieb mir aus Mailand unterm in
aten Oft. 1790: “Was die Manuskripte des Leonar- de!
„do betrifft, so giebt es keine, außer in der Ambrosiani- di!
„schen Bibliothek, aber es sind nicht die, welche die schö- V
„nen Künste nöthig haben würden. Lömazzo sägt , er A
„„habe einige gesehen, welche man jekt nicht mehr kennt." NW
Es wäre sehr zu wünschen , daß wenigstens der In- M
halt dieser Handschriften bekannt gemacht würde: ein 8
Wunsch , dem sich leider die dortigen kriegerischen und
politischen Begebenheiten für jeßt entgegenzustellen
scheinen.
Es ist schon zu-Anfange erwähnt worden, daß Leo-
nardo auch die Poesie getrieben. Allein seine dichteri-
schen Produkte sind der Nachwelt noch weniger zu gute
gekommen als seine prosaischen. Nur ein einziges
Sonnet hat uns Lomazzo erhalten ". Freylich ein ge-
ringer
1, S. Lettre sur'Leonard da Vinci a Mr. le Comte de Cay-
lus , von Mariette geschrieben und in das IJtaliänische
überseßt in den Letter. Pittor, T.II, p. 168 uf. --
Crespt behauptet in einem seiner Briefe, vielleicht nach
Richardson ( T. I1T, p. 37-38), daß in der Bibliothek
des Klosters 8. Michele in Bosco in Bologna einige
Schriften des da Vinci aufbewahrt werden.
m. Trattato della Pittura Lib, VI, c, 2, p. 282.
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