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Giacomo da Pontorme hattezwar verschied- vim
ne Lehrer , doch hielt er sich vorzüglich an den Andrea, (93
und ahmte ihn mit größerem Glücke nach, als irgend von
ein andrer. “ Man behauptet , daß er in einem reifen ant
Alter: noch die Manier verändert; und daß sich bis auf. bef
dreyy verschiedne Manieren bey ihm unterscheiden lasen: ih
die erste richtig in der Zeichnung mit einem kräftigen 7
Kolorit; - die zweyte von mattem Kolorit, die dritte h:
endlich nach den Kupfern unsers Albrecht Dürers ge- ?
bildet. sy
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Wir müßen hier, ehe wir weiter gehen , einige Wi
Schritte rückwärts'trbun , um eine Reihe Sienesischer
Künftiler nachzuhohlen , die wenig mit der allgemeinen hel
Geschichte der Kunst in Toscana verflochten sind , weil
sie sich innerhalb ihrer Vaterstadt gebildet , und auch
daselbst gelebt und gearbeitet haben, ob ich gleich die Ww
Behauptung des della Balle * nicht auf mich nehmen N
möchte, daß bis zu Ende des funfzehnten Jahrhunderts da
Pein einziger auswärtiger Mahler nach Siena gekom- de
men sey, und kein einziger Sienesischer die Kunst au- hl;
Berhalb seiner Vaterstadt erlernt habe. So viel ist ge- N
wiß, daß Siena in seinem Schvooße sehr bedeutende 0
Künstler hervorgebracht hat. Schon von frühen Zei- «
ten an gab es daselbst eine bestehende Mahlerzunft, M"
oder eine 'Brüderschaft zu Ehren des heil. Lukas. Wir "
nennen hier zuerst den Ambrogio Lorenzetti (geb. n"
1277, gest. 1360), in dessen Werken man den Sie-
nesichen Nationalcharakter hat ausgedrückt finden wol- v
let. Wir überlassen denen, die mehr Gelegenheit ha-
Hen diese Behauptung zu prüfen, darüber zu entschei-
den. Mit den Nachfolgern des Giotto kann er aller-
dings
m. Itt mehreren Stellen seiner Sienesischen Briefe.
FÄnrIm