340 Geschichte
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kuskirche eine Schule der zeichnenden Künste eröffnet. 5
Er hatte daselbst eine erstaunliche Menge von alten R
Statuen und antiken Fragmenten jeder Art versam?- [8
melt , und in den Zimmern Gemählde, Zeichnungen ii
und Cartons von Donatello , Beunellesco, Paolo EM
Ucello , Fra Giovanni da Fiesole, Masaccio und an- el
dern Meistern aufgestellt. Hier wurden die jungen
Mahler und Bildhauer unterrichtet, und damit sie m
sich ungehindert ihrer Bestimmung widmen könnten, 7
ließ ihnen Lorenzo das zum Unterhalt Nöthige auszah- "
len. Man kann dreist behaupten , daß alle, die sich 2 |
in diesem Zeitalter in Florenz den Ruhm großer Talen- I
te erworben haben, unter der Gönnerschaft des Loren? EN
zo erzogen worden sind. 3
Kurz nach seinem „Tode wurden seine Söhne: Pe- 4
ter , der Cardinal Johann , nachmaliger Pabst Leo der N
zehnte, und Julian , ebenfalls -der Prächtige genannt, R
der in der Folge Herzog von Temours ward , verjagt, )
und erst im J. 1512 zurückberufen. Bey den Unru- "
sen dieser Vertreibung lief das Volk in die Häuser der ND
Medicis , und verwüstete alles was ihm in die Hände M
fiel. Das Haus des Cardinal Johann , der Garten de
auf dem Markusplaße, der an der Via larga gelegene ii
Palast, wurden sämtlich zerstört *. Doch gelang es (in
den Medicis , vieles zu retten. Vasari erzählt *, sie a
hätten eine Menge Gold und Silberzeug dem Michel? ius
anzelo , Väter des Baccio Bandinelli, übergeben, jem
der alles heimlich bis zu ihrer Rückkehr aufbewahrte. “
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4. 'S. Nardi Storia Lib. I. Auch Bernardo Rucellsai De ie
bello Italico, Lond, 1733. 4%. P- 52. Pauli Jovii Hi-
ftor. sui temporis, Lib..I. und Memoires de Philippe de
Comines , Seigneur d* Argenton, L. VII, c.9.
| Zi 2992 des Baccio Bandinelli : Ed. del Bottari T, I,
P. 5792