Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

460 Anhang. 
befannt gewesen als bey uns. Francesco Carlettiz der nN 
sich im J. 1600 zu Goa befand, erzählt, daß die Kauf- " 
leutevon Cambaja, einer am Indus gelegnen Stadt m 
im Reiche des Mogol, damals eine Menge schöner 5 
Diamanten nach Goa zu bringen pflegten z. er habe ei- 2 
nen gesehen; den der Gesandte dieses Monarchen bey 5% 
sich gehabt, von pyramidalischer Form und 200 Karat | 
schwer ; der Gesandte habe nur einige darin eingeschnitt- u 
ne Buchstaben wollen wegschleisen lassen, um ihn dann DW 
am Kopfschmuck des Pferdes seines Herrn anzubringen, M 
welcher der Meister des Diamants sey ". . Die Entde- . 
Fung, daß der Diamant nicht unzerstörbar ist, verdankt 2 
jedoch die gelchrte Weit zwey Toscanischen Fürsten. je 
Sine andre Erfindung wird Kosmus dem ersten zu- ei 
geschrieben. Er soll-nämlich aus gewissen. Kräutern, 8 
zuerst im J. 1555 , ein distillirtes Wasser gezogen ha- 
ben, wodurch das Eisen, wenn man es glühend darin 
löschte, so hart gestählt wurde, daß man in Porphyr 
damit arbeiten konnte. Er rheilte das Geheimniß dem 
Francesco del Tadda mit, der vielerley Sachen 
aus diesem Stein verfertigte. Jn der alten Segreteria 
wird noch ein Brief des Cardinal Granvella an Kos- 
mus I vom J. 1568 aufbewahrt, worin jener ihm fär 
eine in Porphyr geschnittene Madonna dankt, und sagt: 
es sey in der That eine große Seltenheit, da die Alten 
selbst Schwierigkeiten gefunden die Härte des Steins 
vermittelst des Eisens zu bezähmen. Nach dem Tode 
des Tadda kam Raffaelle Curradi in Besiß des 
Geheimnisses, und verfertigte mancherley Sachen, die 
in der Gallerie zu Florenz aufbewahrt werden. Auch 
'Fa- 
“ S. Viaggi di Franc. Carlettti, Par.II, rag. IV, p. 247. 
Von einem andern Diamanten, worin ebenfalls Charak: 
tere geschnitten waren, und den ein Juwelier von Cos 
stantina nach Livorno gebracht, redet der Graf Magalotti 
in seinen Lett, Scientifiche all Abate Leone Strozzi, L.XVIL
	        
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