Einleitung. 43
autbe geschäßt worden seyn sollte, da man bey den orienta-
UN lischen Kirchenvätern eine erstaunliche Menge Lobsprü-
<e auf dergleichen Werke beyder Künste findet. Ins
| dessen kann man sich nicht mehr auf das ästhetische
Urtheil dieser ehrwürdigen Männer verlassen als 'auf
ihre historischen Angaben. Denn wenn man diesen
trauen müßte, so wäre es ausgemacht, daß die zeich?
| nenden Känste gleich von der Stiftung der christlichen
Pu. Religion an , der Andacht gedient hätten, besonders
0 sehen um authentische Abbildungen von dem Heilande, der
Jungfrau Maria u. f. w. auf die Nachwelt zu bringen.
hischen Es werden zu Begründung dieses Vorgebens allerley
in > wunderbare Geschichten erzählt, die aber insgesammt,
Von von der Kritik beleuchtet, zu heiligen Fabeln werden.
Hanzen - So soll das blutflüßige Weib aus Dankbarkeit
onstatt für ihre Genesung , dem Heilande in der Stadt Cae-
unn, sarea Philippi, von den Phöniciern Paneas genannt,
wurd eine Statue haben errichten lassen 3; und Eusebius -be-
var di.) zeugt , daß sie andern Bildnissen Christi, die er geses
» Ori hen , ähnlich gewesen sey *. Nach andern Erzählung
oftänd gen sah man noch im J. 309 in derselben Stadt ein
fe Werk von Bronze, welches einen ehrwärdigen Mann
alen in der Toga vorstellte. Zu seinen Füßen lag eine weib?
R: liche Figur in demüthig bittender Stellung , und viel-
fü leicht las man auch an der Basis die Inschrift 7% ow-
ban Er T183 , TG veoyeTy. Den damahligen Chrisien lag da-
jan vr her die Auslegung sehr nahe, die beyden Statuen für
den Heiland . und das blutflüßige Weib zu halten.
10 1 Allein Beausobre glaubt mit Recht ", daß an nichts
bt ih dergleichen zu denken ist, und daß die Gruppe sehr
„(hit wohl: dem Philosophen Apollonius, oder auch den
DU Kaiser Vespasian mit einer eroberten Stadt oder Pro-
vin
a. Eufeb. Histor. Ecclel, Lib, VILL c, 17» :
an b. Bibliotheque Germanique 1, AHL, p, 1-92.