46 Einleitung.
Wie dem auch sey , die Sage hat sich im Morgenlande
lange erhalten. Chardin! erzählt von“ einer Stadt, |
Nahmens Tifflis , und einer darin befindlichen Kirche, .
Anguescat, d. h. Bildniß des Abagarus genannt. eu
Die Georgier , fügt er hinzu, nennen den Abagarus n
Unzues / und behaupten, daß das Wunderbild, wels- n
ches er der Ueberlieferung zufolge von Christus empfan?
gen haben soll, lange Zeit in ihrer Kirche aufbewahrt 0
worden sey. “
Eine ähnliche Entstehung und eine nicht geringere “
Heiligkeit schreibt man einem andern Polygraphischen »
Bilde des Heilands zu, welches man unter dem Nahmen vad
des Schweißtuches der h. Veronica kennt *. Dieses ien
SBildniß wurde wie ein Palladium in Acht genommen, de
und. war Ursache eines Sieges, den Philippus , Ge- Kut
neral des Kaiser Mauritius über die Perser im J. 586 Os
davon trug. fü
'" Gegen das Ende des sechsten Jahrhunderts kamen Ö
viel Gemählde in Umlauf, die man nicht für Werke ju
sterblicher Hände hielt, und sie daher , AXe-gox Ts Ruh
nannte, indem man Engel oder selige Geister als Ur- lei
heber derselben ansah" In diese Klasse gehört eine dei
der berühmsten Abbildungen des Heilandes zu Rom, Or
Acheropita genannt, und die man nur mit vielen Be- ens
mühungen und hoher Protektion im Allerheiligsten zu datt
sehen bekömmt. Site ist sieben Palmen hoch und drey tw
breit, die ganze Figur; auf Holz gemahlt, wovon es noch gan
nicht recht hai ausgemacht werden können, ob es von des
einer Zeder , einem Oelbaum oder einem Palmbaum fw
ist, Weil aber das Gesicht ganz verdorben ist, ent- inv
weder
1. Voyages en Perse T.1, p. 184.
m, Mabilon lüner, Ital.
n Grezser de imaginibus non manu satis,