Geschichte der Mahlerey
rentinischen Mahlerey gesagt habe. Wie dem auch betr6
sey , so ist es außer allem Zweifel, daß die Venezia- Gese
ner , vermöge ihrer kage , ihrer durch deu Handel ers abge
worbenen Reichthümer , und der beträchtlichen Land? bene
striche und Inseln , die sie sich in der Folge in der Le? derse
vante erwarben , mehr Verkehr mit den Griechen hat- jedoc
ten, als irgend ein ar>rer italienischer Staat. Ja vileg
es hat sogar den Anschein , daß die Brüderschaft oder
Zunft der Mahler in Benedig ihren Ursprung und SEE
ihre erste Einrichtung Griechischen Künstlern verdankt, Geb!
welche vielleicht vor den Verfolgungen der Bilderstürs faike!
mer von Constantinopel geflüchtet waren. Diese äl? siade
tere Schule (so heißen bey den Venezianern dergleichen sem;
Brüderschaften) unterschied sich nämlich dadurch von gänzl
gllen übrigen Jtaliänischen, daß die Mahler hier nicht gehö!
den vermeynten Mahler und Evangelisten Lucas, wie iD
gewöhnlich , zu ihrem Schußkheiligen erwählt hatten, auge!
sondern statt seiner die heilige Sophia, welchem Na?
nen bekanntlich die Hauptkirche in Constantinopel ems
pfohlen war, der erstaunenswürdigste Tempel , den
vs in jenem Zeitalter in der ganzen Welt gab, und
wovon die Kirche des heil. Marcus zu Benedig eine
erene Nachahmung ist. Ja was noch mehr ist, sogar
ein Griechisches Wort war in die Kunstsprache der
Benezianischen Mahler übergegangen. Denn in den 1
ältesten Statuten und andern alten Schristen, die
von dergleichen Gegenständen handeln, wird ein Ger
mählde immer Anchona genannt, welches , wie man ,
leicht sieht , eine Verfälschung des Griechischen Wor»-
zes eixw» ist). Uebrigens hat diese Brüderschaft ein
" beträcht?
d) So ließt man in einem Befehl der Justiziatien folgens
des? MCCCXXIIL. Indicion sexta die primo de oAub.
Qrdenado e fermado fo per mißier Piero Veniero € per
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