376 Geschichte der Mahlerey
Verfassung , nahm Theil an der Lombardischen Ligue, '
fam allmälich unter die Herrschaft der Lorriani, bis im I.
sich endlich die Familie der Visconti zum Oberhaupte da nu
aufwarf , und zwar durch Orto' Bisconti Cgeb, rial
3207 T 1295), Erzbischoff von Mailand Rom, vermä
das sich kaum von den vielen erlittenen Stürmen erho
len fonnte, hatte in Religionssachen viel von seinem
ehemaligen Einfluß über einen großen Theil von Ew gemac
ropa verloren, obgleich der Pabst die höchste Stelle in folgen
der lateinischen Kirche bekieidete, Der Mächtigste und d
nach ihm war der Metropolit von Aquileja , der vom mäßig
Clerus und dem Volke erwählt, vom Pabst bestätigt rende)
wurde , und seine Herrschaft über viele Bischöffe und höchst
selbst die von Treviso erstreckte. Nächst diesem herrschte Bey |
der Erzbischoff von Ravenna, dessen Macht sich vor- ce8co
züglich auf seine alte und prächtige , vom Honorius ser F
und andern folgenden Kaisern zum Siß erwählte Kaise'
Stadt, gründete. Den vierten Plaß endlich behaup; Haus
tete die Kirche von Mailand, theils wegen ihrer Größe,
indem Mailand die Hauptstadt vom ganzen Cisalpini:
schen Gallien war; theils wegen der Macht des Me so tr
tropoliten "), der Dreistigkeit genug hatte. ein vom wund
Römischen verschiedenes Nitnak zu befolgen and sich
üfter den Befehlen des Pabsies zu widerseken *).
Nach
r) Der Titel eines Erzbischoffs wurde nur erst in der Folge
eingeführt.
3); Der H. Ambrosius, Bischoff von Mailand hat größten
theils die Ambrofianische Liturgie verfaßt, die noch jekt
in der Mailändischen Kirc<e gebräuchlich ist. Siehe De-
metirio Cidonio. del Mitero del Sacrificio. Milano,
1757. 4 Im Jahr 1449 versuchte Branda Castig
lione, einey der ansehnlichsten Cardinäle , die Ambro«
sianischen Ritualbücher den Römischen gleich zu machen