378 Geschichte der Mahlerey
Römischen Pracht entdeckt *). Es haben sich jedoch EShic
einige sehr schöne Ruinen erhalten, welche aus den allmal
goldenen Zeitalter des August herzustammen scheinen, schon |
und in einer Reihe von 16 gereisten Corinthischen Säu: die B
len bestehen, die man unter dem Namen Colonne dis, saik a
Lorenzo begreift. P. Pini vermuthet , daß sie die Kirch
Seite eines Tempels oder vielmehr eines öffentlichen des H
dem Heckules geweiheren Bades ausgemacht haben, die w
Nach den Zeiten der Römer ist der einzige noch vorham geimä
dene architectonische Ueberrest , ein Vorhof der Kirche rische!
des Heil, Ambrosius. Die Baukunst ist daran ziem;
lich gut; vorzüglich wenn man das Zeitalter bedenkt,
da er im neunten Jahrhundert aufgeführt worden, mehr
Die Bogen sind halbeirkeiförmig , und das ganze Ge diesen
bäude athmet eine gewisse Größe und Majestät , wels Aril
<e in einem sonderbaren Contrast mit dem kleinlichen Arch
Geist jenes Zeitalters steht. Auch die Bagreliess am den t
Hauptaltar der Kirche des Heil. Ambrosius , wie auch ger a
das einzelne über dem Eingang der Kirche von 8. Ma- erbau
ria di Bertrade , stammen aus jenetm Jahrhun Jahr
derte her. siellet
Man kann nicht sagen, daß im zehnten Jahrhun:
dert der Baukunst und Mahlerey ein gleiches trauriges M
Schi befai
x) Ich will bey dieser Gelegenheit eine Anocdote, die dene
Tristan Calchus, ich weiß nicht auf wessen glaub! Fort
würdiges Zeugniß, aufbewahrt hat, beyfügen. Attila mad
soll nämlich bey seinem Eintritt in Mailand ein großes richt
Gemählde , worauf die Römischen Kaiser mit goldnen wet
Kronen geschmückt , und Scythische Skiaven zu ihren
Füßen , dargestellt waren, gesehen, und es abzureißen cade
befohlen haben. Dagegen ließ er sich selbst auf einen fein
goldnen Thron , mit den Römischen. Kaisern ohne Kro! zu b
nen zu seinen Füßen, prachtvoll abmahlen, GS. Tristan eini
Calchus Mediolanepfsis H:foriae L. 111, p. 63. D. Me-
diol, 1627. 4.