4.50 Geschichte der Mahlerey in 2
dieses Zeitalters einnimmt , nämlich Lippo Dal; Ma
masßi *). Er erhielt so wie Jacopo Avanzi, den Bey: Kind
naßmen Lippo dalle Fagonne , weil er ein ungemeines
Talent besaß , Bilder der Mutter Gottes zu mahlen,
Malvasia giebt ein weitläuftiges 'Verzeichniß'der Ma; hen
rienbilder die er gemahlt hat, und die zum Theil neh für
in. verschiedenen Orten Bolognas bewundert werden, Be!
Man muß gestehen , daß es diesem Künstler gelanz die
sich: in dieser Gattung ausserordentlich hervorzuthun, Rit
und seine Zeitgenossen in Jtalien (gegen das Jahr Li
34400), bey weitem zu übertreffen. Seine Madon Me!
nen haben ein Ansehen von Heiligkeit , Andacht und se 5
Unschuld, welches bezaubert; und selbst Guido Reni liens
soll sie stets mit unglaublichem Wohlgefallen betracht Nip
haben. I< darf hier auch den Umstand nicht vorbeye de
geben , daß man behauptet , mehrere dieser Madonnen und
seyen in Dehl gemablt, und zwar in den Jahren 1376,
1405 und 1407. Weitläuftiger wird diese Angabe
in der Geschichte der Oehl - Mahlerey von mir abge
handelt werden,
Malvasia fällt in einen Irrthum wenn er sagt,
Dalmäasi babe sich noch vor seinem Ende als Carwe
liter einkleiden lassen. Mein Freund Bianconi hat
diese irrige: Meynung in einem Briefe an Piacenza,
den derselbe seiner Ausgabe des Baldinucci einverleibt
hat, widerlegt , und eine Geschlechts: Tafel bekannt
gemacht, woraus erhellt, "daß Lippo der Sohn eines
-Mah'
n) Nach Piacenza's Meynung (note al Baldinveci Tl,
p- 79.) soll Jacopo Avanzi der Lehrer des Lipp0
Dalmasi gewesen seyn. Der Verfasser. der Pitture di
Bologna p.10. (ed. 1766. 8.) erzählt ebenfalls, Lipp0
Dalmasi habe den Unterricht des Jacopo genossen,
und den Vitale nachzuahmen gesucht.