23 Geschichte der Maßlerey
Beyspielen, die der eben gedachte Schriftsteller aus
führt, erhellet , daß Ridolfi irriger Weise behauptet, sche Mi
erst im Unfange des vierzehnten Jahrhunderts habe Altic
nan angefangen in der WVenezianischen Provinz "die das I
Kunst zu bearbeiten. Ich darf hier ein Gemählde Jahrb
nicht mit Stillschweigen übergehen, das in der Kapel- großen
le des Rosenkranzes zu sehen ist, und die heil. Junge! geachte
frau mit dem Kinde, den heil. Dominicus, Petrus tiner,
den Märtyrer , und zu den Füßen derselben den Ma- den. g'
stino Scaligero nebst Taddea von Carrara, mit der mals
er sich im J. 1927 vermählte, auf den Knien liegend, vertra!
darstellt. Es ist ein Werk voller Anmurh, dessen Urz- aber x
heber ein Zeitgenosse des Giotto gewesen seyn. muß , al Um eb
lein man findet keine Nachrichten über ihn, wovon mit de
Maffei wahrscheinlich genug als Ursache angiebt, daß hat.
im vierzehnten Jahrhundert nur Florentiner Bücher Skt.
schrieben, die kein Interesse*dabey hatten, über das, warb
was zum Raußhme andrer dänder gereichte, Unterjuchnn: einem
gen anzustellen. Gegen das J. 1367 findet man in die Y
alten Urkunden Erwähnung eines Antonine pickor, & beitete
Bartholomaeus pictor quondam Magistri Nicolai, Aus IV. u
eben dieser Zeit finden sich auch Arbeiten mit der Un- Scr!
terschrift Daniel pinzxitz unter eineim Bilde steht nebst Auch
der Jahrszahl 1355: -hoc opus Laurentius pinxit, berüh
ein andres findet sich mit dem Namen Boninsegna.
Aus allem dem, was ich bey ähnlichen Gelegenheiten .
über die Mahlerey in Rom, Florenz und Venedig ge: “
sagt, und was ich von andern Gegenden Jtaliens noch
werde sagen. müssen, geht hervor, daß der Geist der
Künste , mit welchem die Natur die Italiäner vor an-
dern Nationen begabt zu haben scheint , in diesem Lanz-
de nie gänzlich erlosch , und vorzüglich in den Haupt-
städten gehegt und aufgemuntert ward, bis er sich
wieder glänzender und allgemeiner erhob. |
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