in Bologna u. den umliegenden Gegenden. 503
aröß! Schon bey mehreren Gelegenheiten haben wir
durch hemerkt, daß im Anfange des sechszehnten Jahrhuns
mden derts, der Einfluß der Manier des Michel? Ange?
nun lo nichtnur in dem übrigen Jtalien, sondern auch in der
17 der (ombardey vorzüglich aber in Bologna fast unum?
Wie sc<hränft herrschend war." Unter den Bolognesern, die
| ihm von dem Ansehen Michel: Angelo's und dem herr
rt vers schenden Geschmack der Zeit mit förtgerissen wurden,
ihren zeichnen sich vorzüglich Samacchino,-Calvart,
De Sabbattino, Fontang, die Passerotti, Pros
durch caceini und unzählige Andere aus. Alle diese ha?
unst: ben in Rom die Werke jenes unsterblichen Geistes stu
diert, und ihn noch lebend gekannt; alle suchten sich
seine Manier eigen zu machen, und rühmten sich thös
tand richt genug , dieselbe durch ihren eignen Charakter noh
falls mehr zu vervollkommnen. Site glaubten nicht nur die
jesem höchste Vollendung durch eine gewisse Freiheit und
dar; keichtigkeit , welche, wie sie sagten, den trocknen,
wir schneidenden antiken Basreliefs und Statuen mangelt,
alin; zu erreichen ; sondern verfielen auch in eine bleiche und
e ich matte Farbengebung , indem sie dadurch ihren Ge?
deln, mählden ein lieblicheres und gefälligeres Ansehen mit?
zutheilen wähnten. Durch Cigendünkel und Selbst
ini genügsamfkeit verblendet, entfernten sich die Nachah-
rdo mer und Zöglinge jener Schulen immer mehr und mehr
letto von dem allein richtigen und wahren Wege , und führ:
enen ten eine Manier ein, die nicht allein in der Zeichnung
+ ohne Festigkeit , um nicht zu sagen unrichtig , sondern
auch im Colorit kräftloß und verwaschen war. In
49 ihr ist nicht einmal der Schein der Wahrheit viel we-
'iode niger sie selbst zu entdecken! Der Jdeen - Reichthum
dieser Künstler war zwar sehr groß , weil sie vieles
gesehen hatten 3 da sie aber nichts gehörig verdaueten,
glles ohne Wahl und Ordnung auffaßten, so verwirr;
hon Sä ten