Full text: Die Geschichte der Venezianischen, Lombardischen und der übrigen Italiänischen Schulen enthaltend (7. Abtheilung, I, 2. Band)

504 "Geschichte der. Mahlerey | 
ten sie sich selbst, und nannten die daraus entspringen: 
de Manier-weisterlich und phaäntasieenreich. keidep dei 
hatte sich dieser verdorbene Geschmack zum größten leg 
Machtheil der echten Kunst in Jtalien bald mehr bald au 
weniger verbreitet , und nur weuigen, vorzüglich Bye; 0 
lognesischen Künstlern gelang es , nachdrücklich) dem ser 
Strom Cinhalt zu thun. „Endlich standen aber dia mi 
Carracci auf, und erwarben: sich den unsterblichen un 
Ruhm ,- die Kunst von neuem; erweckt und belebt zu tie 
haben. ru 
Zudovico Carraceei, 
geb. 1555. gest. 1619. | 
Obgleich die Geschichte, des Ludovico mit de N 
seiner zwey Vettern "Agostino. und Annibale ge " 
nau verfnüpft ist, so werde ich mich doch bemühen, | 
sie in das gehörige Licht zu stellen, und Theils getrennt, y 
Theils nach den Umständen mit jener verwebt, ohne 
alle Wiederhohlungen vorzutragen, 3 
Zudovico war der Sohn eines Fleischers, und j 
wurde, weil er eine große Neigung zur Miahlerey bes 9 
wieß , von seinem Vater, dem Prospero Fonta . 
na zur Unterweisung übergeben ; da aber sein ruhiger ; 
und nachdenkender Character nicht für den feurigen 
und raschen Geist des Fontana paßte, so rieth ihm | 
Dieser, die Kunst, für welche er , wie er sagte, keine 
Talente hätte, aufzugeben. Ein ähnliches, falsch ein! | 
tretendes Prognosticum, stellte ihm Tintoretto. Ohne ä 
Zweifel reißzte dieses noch stärker die Begierde des Lu? 1 
dovico zur Mahlerey , daher er nicht nur alles, was 
ihm sein Vaterland an Kunstwerken darbot, sindierte, 
sondern auch nach Florenz reißte, und eine Zeitlang 
beym Passignanuo verweilte, 
Außer
	        
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