5,54 Geschichte der Mahlerey] |
betrachtet man aber seine Werke mit einem Kennerbicy
so nimmt man in ihnen die größten. Schönheiten wahr, ven
welche einer genauen Aufmerksamkeit und eines anhal- NN]
tenden Studiums würdig sind. Nachdem sich der Nuf Fe
der Carracci allgemeiner verbreitete, jo verließ Guidg m
die Schule des Calvart, und ging zu jener über. May 4
sagt , daß sich ziemlich früh eine gewisse Sifersucht zwig |
schen Annibale und Gnido entsponnen habe; allein die T
se Behauptung gründet sich nur Theils auf einen Brieß &
den ich in der Folge anführen werde , Theils auf den] 0%
ungemeinen ':Beysall welchen die Arbeiten des Guide SE
jerhielten 3 denn dieser, ob schon er Schüler der Carracz es
gewejen , blieb stets in seiner Manier originell, 4 4
MME 71 !bani und Zampieri verließen ebenfalls die Schn] DN
le. des Calvarr; und da sich Annibale nach Rom be WP
gab , so brannten die drey erwähnten Jünglinge vor! M
[Begierde gleichfalls die dortigen Kunstschäße zu be |
trachten und reißten vereint von Bologna dahin, Akl/! O
lein die genaue Freundschaft zwischen Guido und Al 5
hani war nicht von langer Dauer 3 sie veränderte sich iN
sogar in einen Wetteifer, vorzüglich da Guido schon] i
im Stande war selbst zu koloriren und eigne Arbeiten] 4
aufzuführen. Nachdem er einige Werke des Merigi, |
der wie wir schon bemerkt haben, um diese Zeit die |
höchste Blüthe erreicht hatte, gesehen , so siel er auf .
den Gedanken seine Manier nachzuahmen. Wahr 4
scheinlich that er dieses mehr darum, weil Merigi der |
Mahler nach dem herrschenden Geschmack war, als!
daß sein Geschmack mit dem dieses Känstlers sympay
chisire hätte. Da er also zuweilen Gelegenheit fand,
so mahlte er einige Jdeen ganz nach der Methode
des Carravaggio, aber in einem weit edlern Charac?
Dop
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