676 Geschichte der Mahlerey in:
schiedenen anmuthigen Gruppen zerstreuet durch das
Schachspiel ergößen. den
Für Ferdinand Grosherzog von Toscana unter A
nahm Spagnolo viele Arbeiten, auch äßte er eine fön
Sammlung der lächerlichen Possen des Bertoldo, Ber, un
toldino, Cacasenno u. s. w. „:- worunter er den Namen NE
seines Freundes Mattioli seßte, welchen er stets auf -
das freundschaftlichste beystand. ii
In einer neuen und völlig ungewöhnlichen Max ind
nier mahlte er die sieben Sacramente für den Cardinal da
Ottobuoni, wodurch er' sich nicht allein den Beyfall iur
dieses Cardinals sondern auch den von ganz Rom er; Die
warb *). Er mußte daher für S. Eminenz noch zwey sits
andre Gemählde, nämlich den Tod des Heil. Josefs fs
und eine Heilige Familie verfertigen 8). Ich wärde
aber kein Ende finden, wenn ich diejenigen Werke auf:
zählen wollte, die er zum Theil für den Churfürsten! 9%
von der Pfalz, theils für den Prinz von Lichtenstein jen
und andre hohe Personen in ziemlicher Anzahl vollen hin;
det hat. Einen vorzüglichen Gönner und Verehrer sei: teit
ner Berdiensie fand er an dem Cardinal 2ambertini, de!
der ihn auch, als er im J. 1740 unter dem Namen
Benedict der vierzehnte den heiligen Stuhl bestieg,
zum Ritter ernannte, '
Cs
ft) Diese sieben Sacrantente befinden sich gegenwärtig in
der. Dresdener Gallerie, und sind- von Riedel, dem Aufs
seher derselben, in Küpfer gestochen worden.
S) Auch diese zwey Gemählde kamen nach Dresden in die
Sammlung des Grafen Brühl , wo sie aber jetzt aufbes
wahrt werden, ist mir unbekannt. Von den erwähnten
sieben Sacramenten sind gleich nach ihrer Erscheinung
vortreffliche Kopien genommen worden, die heut zu Tage
ein Zimmer im Pallast Albani in Urbino zieren.