914 Geschichte der Mahlerey
Genua befinden sich nur wenige Sachen von ihm. und
Was ihren Character betrifft, so zeigen sie alle eine sen.
kühne Phantasie und dreiste mechanische Ausführung, in d
In seinem berühmtesten Werke, der Decke in der Kir- auch
che del Gesü, nimmt man eine gründliche Kenntniß wor!
der Verkürzungen, Einheit, und eine vollkommene Sh
Harmonie wahr. Er besaß ferner das Talent, seine
Gegenstände verschwinden zu lassen, den höchsten Glanz
des Lichtes auszudrücken und ihn wieder zu mäßigen, Ger
wodurch alles ein zauberisches Aussehen erhält. Jedoch seht
wirken diese Vorzüge durch ihren Totaleindruck und lich
theatralischen Effect nur auf einen Augenblick, indem saß
man Richtigkeit der Zeichnung , Wahrheit der Lokal zugl
tinten und lebendigen Ausdruck vermißt. Kinderfigu- des
ren gelangen ihm vortrefflich ; sie sind fleischig und voll eden
Grazie , weil er sich mehr bemühte, die Muster des lers
Fiamengo als die Antike nachzuahmen. Tor
Tat
Aus seiner Schule gingen Giovanni Odazzi, ehre
Francesco Civalli, von denen schon oben die Neve
gewesen ist *) , Pietro Biancchi, Giovannt
Maria delle Piane genannt :/ FWolinaretto , ein Pa.
guter Porträtmahler, und einige seiner Söhne her Gu
vor *). Auch sollen sich unter seiner Leitung Enrico Ca
Baymer und der Ritter Lodovico Mazzanti aus Ma
Orvieto gebildet haben. zu 1
fert
Andrea Carloni, der oben im vorbeigehen er- lekßt;
wähnt worden ist, ward im J. 1626 gebohren und leist
studierte nicht nur in Rom sondern auch in Venedig. ihre
Er kopierte vorzüglich die Werke des Paolo Veronese,
und
1) S. diese Geschichte, Th. 1. S,. 212. Gey
k) S. Rarzi, T. Il, p, 89.