Full text: Die Geschichte der Mahlerey in Großbritannien enthaltend (2. Abtheilung, I, 5. Band)

in Großbritannien. 783 
seinen beständigen Aufenthalt. Er bildete sich auch 
hier so eifrig nach dem Cigenthümlichen der britti- 
schen Schüle , daß man ihn nunmehr füglich dazu 
rechnen fann. 
Füßli brachte nebst der Kenntniß akademischer 
Modeile sein mahlerisches Kraftgenie mit sich über 
das Meer; seiner Phantasie ward es wohl unter wil? 
den Traumgestialten und Bildern des Ungewöhnlichen. 
Diese Stimmung, die, von reifer Urtheilskraft ges 
zügelt, zu kühner Höhe gediehen wäre , verführte 
v ihn nur gar zu bald zu allen Ausschweifungen der Maz 
M nier. Außer dem König Lear, dem seine Talente 
ant“ nicht recht angemessen waren, fand er in Shafkspeare's | 
isi wok Sommernachts : Traum (Fid/ummer nights dream) , 
er Kür im Hamlet und Macbeth die Befriedigung seines 
» Nebel Hanges zum Uebernatürlichen, und zugleich das uns 
fehlbare Mittel, die Bewunderung seines Publikums 
zu fesseln. Der Geist im Hamlet steht auf seiner Lein? 
wand , wie ihn kein Schauspieler vorstellen kann, ein 
himmelanstrebender Koloß 3 seine Füße berühren die 
Woge des Meeres, und sein Haupt reicht an den 
blaßschimmernden Mond. Wie durch einen Nebel 
040 dee erblickt man die kriegerische SchreFengestalt, und wie 
: Schatten im ungewissen Mondschein glaubt man sie 
immer größer werden zu sehen. Im Macbeth hat 
ebenfalls der Augenblick, . wo die drei Hexen in der 
. Luft zerrinnen , den Künstler begeistert. Hingegen 
both ihm das Feenreich, Oberon und Titania mit ih- 
rem Elfengefolge, (im Sommernachts - Traum) 
| eine lieblichere Gattung von luftigen Fabelwesen dar. 
Berwegenheit ist es aber doch immer, solche Spiele 
iE der Einbildungsfraft sichtbar zu machen, die lustigen 
| Undinuge in materielle Umrisse zu fassen, und den hin- 
schwins
	        
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