300 Geschichte d. prakt. Geometrie,
daraus er gelernt was Proportio und Proportionalitas
sey , aus Grund gedachter beyder Werklein hat er auch
Albertum Duererum, Vitruuium u.a. Autores mit Nuß
lesen können, Euclidem ohne Präceptor zu studiren hat
er sich nicht getrauet, deshalben Joh. Prätorium
gebraucht, der ihm denn so treulich fortgeholfen, daß
er in kurzer Zeit selbst angefangen, andre in Geome-
tria Practica und Theoretica zu unterweisen.
Des Lateins Unerfahrnen, hat er Hirschvogels
und Schmids Bücher vorgelegt, da solche aber nicht
mehr zu bekommen, haben sie müssen abgeschrieben
werden. Manche haben sich auch wohl, vergessen und
seine Tractätlein mitgehen heissen, daß er also darum
gekommen. Das hat ihn veranlaßt selbst etwas aufs
zusjeßen. |
Bon Schmids Buche Gesch. d. M. 1. B. 631 S.
Von Hirschvogels. 11. B. 13S.
Schwenters Werk besteht aus vier. Tractaten.
Der erste lehrt geometrische Zeichnungen auf dem Pax-
piere machen, der zweyte Feldmessen mit Meßruthe
und Stäben, der dritte "Gebrauch des Meßtrisches,
der vierte handelt vom Messen aus einem Stande,
nach einem lateinischen Werke Curtii Calati Prof. d.
Mach. zu Mailand, über. ein Instrument Camilli
Ravettä zu Mailaud , 1CS1. Schwenter beurtheilt
solche Künste richtig.
- Am Ende des ersten, und auch des zweyten Trae-
tats , besinden sich Anhänge von Böckler.
- Doppelmäayer von nürnb. Math. meldet, Schwen-
ter habe 1616 einen Tractat herausgegeben wie man
auf dem Papiere, mit Zirkel, Wiukelhaken . . . ja
zur Noth ohne selbige practiciren soll , auch einen an-
dern, mit-der Meßruthe und Stäben , Land zu mes?
sen, dann 1619 Beschreibung des geometrischen Tisch-
eins,