Keplers Leben. 337
fehl Kepler vom Rector der rostiockischen Universität
D. Thomas Lindemann, als Professor der Mathemax-
tik berufen, mir dem Unterhalte den er zu Sagan
hatte, welchen der Herzog leisten wollte. Kepler er
klärte sich bereitwillig unter folgenden Bedingungen.
1) Der Fürst sollte ihm die Erlaubniß dazu vom Kai-
ser auswürken. 2) Ihm zu Rostock. erfüllen, was er
ihm vor einem Jahre aus dem Herzogthum Mecklen-
burg versprochen hatre, nähmlich alle Foderungen an
den kaiserlichen Hof, die sich auf 12000 Gulden bes
liefen , wie der Kaiser dem Herzoge befohlen hatte.
Nebst dem Commentar über Terreatii epistolium , des
dicirte Kepler auch dem Herzoge den dritten Theil sei?
ner Ephemeriden.
39. - Der Herzog verschaffte ihm Jacob Bart»
schen zum Gehülfen zu Fortsezung der Ephemeriden,
auch eine Druckerey, aber den Rückstand der Besols:
dung, wie der Kaiser verordnet hatte zahlte er nicht.
Deßwegen reiste Kepler nach Regenspurg, wo der
Reich zrag gehalten ward , kam den 30. Ock. daselbst
an, wollte nach Linz gehn, und dann zurück nach Sa-
gan. Der Weg führte ihn durch Leipzig , er kehrte
d. 4. Oct. a. Cal. bey seinem Freunde ein dem dasigen
Prof. d. Math. Philipp Müller.
49. Von Arbeiten und der Reise abgemattet fiel
er in eine Krankheit, die Bernegger, febrem arden-
tem nennt, Laurentius Cichstadius catarrhum , quem
aposleimata quaedam cerebri ob nimiam equitationem
praecellerant. So starb er, fromm und sanft, 1639.
um den Mittag des 55 Nov. den Tag vor einer Mond-
finsterniß noch nicht neunmdsunfzig Jahr alt. Sein
tehrer Möstlin , beklagte ihn noch, und folgte ihm
erst das Jahr darauf 1631, im einundachtzigsien Jah-
re seines Alters.
Räsners Gesch. d. Math. 2. 1V. .
4al-