376 Kepler 'als Rechner.
uneymüdeten Eifer, und einen so systematischen Kopf
erfodert als Keplers Erfindungen. Wenn man von
der einen Seite den Mann liebt, der aus Triebe zur
Wahrheit , diese ungeheuren Rechnungen unternahm,
und sich durch so viele vergebliche Versuche nicht ab-
schrecken ließ, sie immer zu wiederhohlen, so muß
man von der andern Seite das Genie nicht weniger
bewundern, das, bey unzählichen Schwierigkeiten ,
sich immer neue Hülfsmittel ersann, unddie vortheils
hastesten Umstände für jede Beobachtung auswählte ,
als den philosophischen Kopf, der jede Hypothese nach
allen Seiten wandte und sie, wenn sie nicht jede Prü-
fung aushielt, mit strenger Unpartheylichkeit verwarf,
der jeden neuen Schritt, nur nach reifer Ueberlegung
und mit logischer Strenge that, und eudlich über die
Natur der Planetenbahnen nicht eher entschied, als
bis fast jeder Punct darinn durch eine eigne Rechnung,
und durch Vergleichung vieler Beobachtungen bestimmt
war, so daß sich durch alle diese Purete nur eine krum?-
me Linie ziehen ließ. Man kann sagen: Kepler mach-
te seine Erfindungen weil er sie machen wollte, und
seine Verdienste um die Astronomie sind so einzig wie
sein Genie."
So weit Schubert...
- Kepler war an Buchstabenrechnungen nicht ge-
wöhnt, so rechnete er, allein mit Zahlen, manches
weitläuftiger , wo uns eine Buchstabenformel., selbst
Zahlenrechnungen abkürzt, führte zuweilen eine müh
same Rechnung durch die er etwas herausbrachte das
er der Wahrheit naß annahm, und fand spärer eine
Theorie die ihn versicherte er habe die Wahrheit völlig
gehabt. 'So ging es ihm mit Summen der Sinusse
unten, 71.) Er verrechnete sich oft, das dann Zeit-
verlust veranlaßte (Man s. 21) und vorhin 282. S.)
Die