478 Il. Von Cartesius bis Newton.
Im Grunde war um diese Zeit die Erfindung des
Sprachrohrs sehr leiht zu machen, da: man schon
längst wuste, daß der Schall in trichterförmigen Röh-
xen ungemein verstärkt werde , „und die Zurückwerfung
des Schalles an den innern Wänden derselben damali-
ger Zeit hinreichend auseinander geseßt war.
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Was endlich die Sprachgewölbe oder Sprachsäle j
betrift, welche so gebauet werden müssen, daß man
das , was an dem einen Ende leise gesprochen wird,
am andern entfernten Ende hört, ob es gleich nicht in
den mittleren Stellen gehört wird 3 so hat schon Mer- |
senne aus der Eigenschaft der Ellipse ganz richtig an? Tn
geführt, daß solche Säle elliptisch gewölbt seyn müssen. R
Denn in diesem Falle wird der aus dem einen Brenn? [19 vj
punkte herkommende Schall durch das Geseß der Re? jh di
flexion im andern Brennpunkte vereinigt. Cine Fe
(Sammlung von vielen-hieher gehörigen alten und neus En
on Merkwürdigkeiten findet man beym Kircher 8). Fe
Unter andern ist besonders merkwürdig das so genanus* R ar
te Ohr des Dionysius zu Syrakus (orecchio I
di Dionisio, grotta della favella), welches eine in M
einem Fels gehauene Grotte ist, worinn der Tyrann R
Dionysius die leisesten Reden, die darinn geführt wur? ...
den, gehört haben soll. Kircher hatte sie im Jahre Mt
1639 genau untersucht , und gefunden, daß sie para? Fun
bolisch ausgehauen war, weil die Parabel alle mit ihs nn
rer Axe paraliele Strahlen in den Brennpunkt resieks Peu
tirt. Sie verstärkt den Schall ausserordentlich, ob Z88
es gleich wol eine Fabel seyn mag / daß diese Grotte NE
vom Dionysius herrühre. pn
Drits wo
contrived by Sam. Morland. Lond, 1671. und auszugs?
weise in Philol. Transact. uu. 79. P- 3056.
2) Musargia universalis« „LQ, 11, p, 391. 194»