Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

302 IV. Von Newton bis Priestley. 
Gegen diesen' von: Müsschenbtoek geführten " 
Beweis erinnert Kant *) ganz richtig, 'daß er m 
mit den mechanischen Grundsäßen gar nicht zusams Nn 
menstimmt. Denn wenn man die in einem Körper Ee 
Übergetragene Kraft nach der Summe gewisser Federn 
schäßen will, so muß man nur diejenigen Federn nehs 
men, welche ihre- Gewalt in den Körper wirklich hins . 
einbringen; allein diejenigen, welche in ihm gar nicht . 
gewirkt haben , kann man auch nicht gebrauchen , um . 
eine ihnen gleiche Kraft in den Körper zu seen, Wenn I 
daher ein Körper, welcher schon mit Einem Grade Ges iF, 
schwindigkeit in Bewegung ist, durch die Ausstreckung eG 
von zwey Federn den 2ten Grad erhält, so wirkt von 1. 
diesen beyden Federn nur (fig. r1.) bc inihm, db Gä 
aber bringt nichts von ihrer Spannungskraft in den jem 
Körper hinein. Denn 'die Feder db streckt sich mit (bil 
Ix Grade Geschwindigkeit aus; der Körper c bewegt Wü, 
sich aber auch schon mit 1 Grade, also flieht c den 
Druck der Feder , und dieselbe wird ihn in ihrer Aus» . 
breitung nicht erreichen können, um die Kraft ihrer Muss; 
Ausspannung in ihn zu übertragen. Sie thut nichts Arii 
weiter, als daß sie den Widerhalt b, an welchen sich „a 
die Feder bc sieifet, dem Körper c mit eben der Ges t 
schwindigkeit, womit er sich bewegt, nachträgt, das "0 
mit derselbe in Ansehung dieses Körpers ruhe , und die wv | 
Feder dc ihre Kraft, die wie 1 ist, in ihn hineins- . 
bringe. Sie ist also keine wirkende, sondern nur eine ea! 
Gelegenheitgursache der Kraft, die auf diese Weise in WPC 
c zu der erstern hinzukömmt 3; die einzige Feder bc aber bt 
ist die wirkende Ursache derselben. Wenn ferner dieser taadeo 
Körper schon 2 Grade Geschwindigkeit besikt, so- er- Das 
theilt tet 
Mai 
c) Gedanken von der wahren Schäkung der lebendigen Wie 
Kräfte. Königsb. 1746. 8, 8. 108.
	        
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