304 IV. Von Newton bis Priestley. [Mtv
zunehmen... Kästner *) seßt den Grund dieser Uns u
gewißheit vorzüglich darin, daß eine besondere Heiter» tin
keit der Luft dazu gehöre; die Venus-gehörig begrenzt |
zu schen, und daß man dieselbe immer nur kurze Zeit
nach Untergange oder vor Aufgange der Sonne, nie,
sehr hoch über “dem Horizonte, währnehtnen könne. |
Gregory hatte behauptet, daß die Venus eis
nen Mond zum Begleiter habe. Um diese merkwürs "
dige Erscheinung weiter zu verfolgen, ob sie auch wirk- wt
lich ihre Richtigkeit bäbe , sind mehrere Astronomen Uhr dis
dieses Zeitraumes bemüht gewesett , Beobachtungen an atf 0
der Venus anzustellen. Der Herr von Mäiran *)
bemerkt, daß seit 1672, da Cassini einen Venuss
mond wahrgenommen haben wollte, in einem Zeitrau- beqeder
me von 54 Jahren kein einziger Astronom etwas we,
davoti wöllte gesehen haben. Turner hätte aber die iv
an Coste in einem Briefe berichtet, daß Short en
den 3ten Novemb. 1940 in England mittelst eines res Route
fleetirenden Teleskops einen kleinen Stern bey der Ver Doin
nus in der Entfernung von 15 Minuten 25 Sekunden (a det
beobachtet habe. Der Himmel sey dämals sehr heiter Batitt
und die Venus ungemein deutlich gewesen; jä er habe time,
sogar das Vergnügen gehabt, diesen kleinen Stern in es Me
der nämlichen Phase, wie die Venus, zu sehen; sein wit Mi
Durchmesser soll ein wenig geringer als F+ des Durchs när
messers der Venus, und sein Licht weniger lebhaft,
aber wohl begrenzt, gewesen seyn. «Diesen vermeinten
BVenusmond beobachtete Short eine ganze Stunde 4444
hindurch , bis es die Morgendämmerung unmöglich 1
machte , ibn weiter zu verfolgen “). ii
Inzwis- |
2) Anfangegrände der angewandten Mathemat. Astronomie.
pin de 'Acad. roy. des scienc, de Paris, an, 1741.
€) Philos, Transat, 9, 459: