Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

As 
334 1V.: Votn Newton bis Priestley. ' 
bringen? So schlossen schon 'de Maupettuis *%) 
uad Bouguer ?), 
“' Diejenigen, welche diesen Streit ganz unparthei- 
isch beträchteten, gaben doch zu , daß sich viel eber 
würde beweisen lassen, ein Fehler von einigen Sekunden, 
welchen man in der Messung des Abstandes der Ster- 
ne vom Scheitelpunkte begangen hätte, könnte der 
känglichten Gestalt der Erde sehr vortheilhaft seyn , als 
daß Newton's Theorie über den Haufen geworfen 1-40 9 
würde, Sie urtheilten ganz richtig so, die nordwärts = 
und südwärts um Paris gemessenen Grade wären eius fyr 
ander viel zu nahe, und daher ihr Unterschied viel zu iw 1 
klein, als daß man ihn so leicht durch Beobachtungen evg 
entdecken könnte , weil ein Fehler von einigen wenigen 2 
Sekunden, den man bey Bestimmung der Höhe der - 
Sterne begienge, und welcher schwerlich zu vermeiden 
wäre, der Erde eine-ganz andere Gestalt, als sie wirk- 
lich habe, geben könnte. Sie gaben daher den Rath, 
zwey weit von einander abgesonderte Grade zu messen, 
z. B. einen unter dem Aequator selbst, den andern fo 
nahe bey einem der beyden Pole, als man kommen 
könnte. Wenn nun da die Erde nicht kugelrund wäre, 
sondern die Grade vom Aequator an gerechnet beständig m" 
zunähmen , wie Newton behauptete, oder beständig jein 
übnähmen , wie Cassini" s Messungen verlangten , zered 
so würde der Unterschied so merklich werden, daß kein 085 
Versehen in den Beobachtungen die wahre Gestalt der 
Erde zweifelhaft machen könnte. Man sahe wohl ein, 
daß es für die Astronomie, Geographie und Schiffahrt 
äußerst wichtig war, die wahre Gestalt der Erde so 
genau als möglich zu bestimmen. Die Französische 
Regie- 
a) Memoir, de 'Acad, roy, des science. de Paris« an. 1733. 
b) Ibid., an, 1734«
	        
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