Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

428 IV. Bon Newton bis Priestley. 
eben so gelinde seyn, Deswegen ereigne sich die größte 
Wärme auch nicht um den Sonimerstand , sondern muß - 
gemeiniglich vier bis sechs Wochen hernach, da die | 
Sönne wirklich schon tiefer sey. Aus eben dieser Urs | 
sache falle die größte Wärme jeden Tages nicht in die 
Mittazsjtunde, sondern in die zweyte oder dritte nach 
Mittag. Die Kälte, welche vom Wiuter und der 
Macht rückständig sey , verursache, daß die Sommer- 
und Mittagswärme in den Erdstrichen, weiche von 
Aequator entlegen sind, nicht jo groß werde, als sie 
somit in Betrachtung der Höhe und der Wirkung der Dm 
Sonne werden könnte. M 
m 
„Eine andere, auch allgemeine, Ursache trage 5 
ebenfalls etwas dazu bey. Die Atmosphäre, wels 
<e unsere Erde einige Meilen hoch umgebe , sey 
voller Theilchen und Dünste, weiche etwos von den 
Sonnenstrahlen auffiengen , ehe sie unsere Erde ers 
reichten. Diejenigen Strahlen, welche senkrecht auf 
unsere Erde fielen, hätten den kürzesten Wez, und 
daher giengen von ihnen die meisten dur<h. Schiefere jaw 
aber. giengen durch einen längern Weg, so daß mehrere Ww 
von ihnen in der Luft zerstreuet würden. Sey die Ta 
Zuftkugel sieben Meilen hoch, so hätten die lothrechten 5ER 
Strahlen nur diese sieben Meilen zu durchlaufen, aber „0; 
wenn die Sonne im Horizonte stehe, müßten sie ein - 
und neunzig und eine halbe, oder dreyzehn mahl so viel 
Meilen in der Luft durchlaufen , um in unser Auge vs 
zu kommen. Deßwegen sey auch der Glanz am Hos ... 
rizonte so matt, daß man die Sonne mit bloßen Au- m 
gen, oder durch ein Fernrohr" ohne Beschwerlichkeit m 
betrachten könne, welches das Auge nicht vertrage, 
nachdem sie einige Höhe erreicht habe. Wie viel 
Unterschied dieses in der Wärme verursache , zeige atim 
auch: Din
	        
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