Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

588 IV. Bot Newton bis Priestley. 
Lichte 3 3. sie verhält sich verkehrt wie der Sinus des- 
Neigungswinkels der Strahlen gegen die erleuchtete 
Sbene; diese drey ersten sind schon von andern ge. 
braucht. Der. vierte aber ist zuerst von Lambert ein- 
geführt, und enthält: daß die Ecleuchtung dem Sis 
nus des Winkels, welchen die Strahlen mie der leuchs 
kenden Fläche machen (auguli emanationis ) propors 
tional ist. Diesen Saß beweiset er ersilich daher, 
daß die. Sonnenscheibe an allen ihren Stellen gleich 
helle scheint, daß also diese Stellen eine Erleuchtung , 
nicht nach dem Maaße ihrer Größe , sondern nach dem 
Maaße ihrer senkrechten Projektion auf die Sonnens 
scheibe verursachen, Diesen wichtigen Saß erweiset. 
er in der Folge durch mehrere Erfahrungen, so wie. er 
ihn auch durch Schlüsse. bestärkt. Culer ") hat in 
seiner Abhandlung von den verschiedenen Graden des | 
Sonnetilichts und änderer Himmelskörper auf den Uns 
terschied wegen der Lage der erleuchtenden Fläche ges 
gen die Strahlen nicht geachtet. " Nunmehr beweiset 
Lambert einige Säße, die man sonst nur als beys 
nahe wahr angenommen hatte, in völliger Schärfe, 
als : wenn der leuchtende Körper sphärisch ist, so vers 
hält sich die senkrechte Erleuchtung verkehrt wie das 
Juadrat der Entfernung der leuchtenden Cbene, ohne 
daß man nöthig hat, den scheinbaren Halbmesseri der 
leuchtenden Kugel als unbeträchtlich klein anzunehmen ; 
mid, wenn ein sphärischer Körper eine gegebene Ebe: 
ne, bey gleicher Entfernung des Mittelpunkts eins 
mahl senkrecht, das anderewahl schief bescheint, so 
verhält sich die senkrechte Erleuchtung zu der schiefen , 
wie der Sinus tos zum Sinus der Höhe des Mite. 
telpunkts bey der schiefen Erleuchtung. Auch ist die 
hier 
r). Memoir, de Acad. roy, des scienc, de Berlin, au. 1750.
	        
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