Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

624 IV. Von Newton bis Priesiley. 
ist es unmöglich, wie Melville bemerkt, daß eine 
noch so große Menge zusammengedrängter Strahlen 
für sich in einen noch so kleinen Raum eine Hiße her! 
vorzubringen im Stande ist. Daraus folgt, daß ders 
jenige Theil der Luft, welcher in dem Brenuraume des 
stärksten Brennspiegels liegt, von den daselbst durchs 
gehenden Strahlen nichts leidet , sondern mit der um? 
gebenden Luft in einem gleichförmigen Zustande bleibt z 
obaleich ein jeder undurchsichtiger, ja auch jeder durch, 
sichtige Körper , welcher in diese Stelle gehälten wür» 
de , augenblicklich in die stärkste Hike gerathen müßte | 
Melville hat diesen Saß etwas zu erläutert 
gesucht. Er führt an, der leichteste Weg , sich durch 
die Erfahrung von der Sache zu versichern, sey, ein 
Haar oder ein Stück von einer Pflaumfeder unmittels ». 
har über den Brennpunkt eines Breunglases oder eis ),,. 
nes Brennspiegels zu halten, oder Rauch aus einer | 
Röhre nach horizontaler Richtung darüber hin zu bläs 
sen 3 weil, wenn die Luft in dem Brennräaume heißer 
als die andere Lust wäre, sie wegen ihrer Verdüns 
nung beständig aufwärts steigen, und folglich die leich? | 
xen Körperchen in Bewegung seen wüßte. Oder matt 
stelle ein Brennglas so, daß der Brennraum dessels 
ben in Wasser, oder in einen andern durchsichtigen Körs 
per falle, davon man die Hike mittelst eines Thermo 
zneters von Zeit zu Zeit untersuchen kann. Nur wird 
man bey diesem Versuche das Brennglas so nahe als 
möglich an den durchsichtigen Körper balten müs? 
sen, damit nicht die Strahlen , wenn sie dichter als 
gewöhnlich auf dessen Oberfläche fallen, den Körper 
mehr erwärmen , als die Sonnenstrahlen zu thun 
pflegen« M, 
Diese
	        
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