Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

642 IV. Von Newton bis Priestley. 
zart, und also vermuthlich eben so empfindlich , wie 
an andern Stellen , gefunden werde. 
Der Herr von Haller *) bemerkt, daß die 
Aderhaut nicht das allgemeine Werkzeug des Sehens 
seyn fönne, weil sie bey Menschen und Bögeln, beson? 
ders aber bey Fischen , inwendig mir einem schwarzen 
Schleime bedeckt ist, wodurch die Strahlen nicht drin? 
gen können. Der ganze Bersuch von Mariotte, 
sagt Haller, beweißt nichts. Denn an der unemis = 
pfindlichen Stelle ist eigentlich keine Neßhaut vorhan? m + 
den, sondern eine weiße, celluiöse und poröse Haut, inen 
die zum Sehen untauglich seyn kann, ohne daß es die 6,5 3, 
Neßhaut auch ist. Wenn auch die Strahlen dur; vum 5 
den schwarzen Schleim auf der Aderhaut dringen solten, (nb 
so würden sie doch auf die dunkelbraune, zottige, und „1,5, 
lederartige Oberfläche der Ruyschischen Lamelle der Ader? mp; en 
sßaut treffen , und darunter eine unzählige Menge kleis 5 
ner Gefäße, aber keine oder wenig Nerven finden, so , 
vaß nirgends ein vollständiges zusammenhangendes Bild „,. 
entworfen werden kann, 
Ueberhaupt scheint es auch der Analogie der aus = 
dern Sinneswerkzeuge angewessener zu seyn, den ei? | 
gentlichen Siß der Empfindungen in die Nerven zu | 
setzen , welche die Netzhaut, die doch dem unmittelbas 
ren Eindrucke des Lichts ausgeseßt ist, in unendlicher | 
Menge enthält. Es scheint daher ausgemacht zu seyn, 
den eigentlichen Sis des Sehens auf der Netzhaut 
anzunehmen. 
Einige artige Beobachtungen, welche das Sehen ; 
betreFen, machte der Herr von Buffon an den sos + 
genannten zufälligen Farben. Er unterscheidet 
„näm 
d) Phyfiologia, Vol, V. p.474« |
	        
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