Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

60 IV. Von Newton bis Priestley. 
es müßte offenbar hiernach folgen, daß sich die Cohäs zim? 
sion nach der Dichtigkeit der Materie richte, welches id 
aber schon durch Musschenbroeks Versuche widers (hei 
legt ist. Ueberhaupt kommt es bey den meisten Ers- fäl) 
scheinungen , die sich auf die Cohäsion gründen , nicht perlt 
auf die Menge der Materie an; vielmehr wirken schon perschi! 
diejenigen Materien , welche in Berührung kommen, am 3 
chemisch auf einander, und es kann daher die Kraft, Feu 
mit welcher sie sich unter einander anziehen, nicht, wie Ren! 
bey den Planeten, mechanisch , sondern sie muß <es dab 
misch geschäßt werden. Dieß ist der Grund, warum (ekt; 
die wahren Geselßze der Cohäsion nicht so leicht zu ents wa 
decken sind, als es die der allgemeinen Schwere ges „“t 
wesen sind. t 
Die Cartesianer hatten die Elasticität der Körper 
durch eine durchströmende flüssige. feine Materie zu ers t 
klären gesucht. Allein. Musschenbroek *) sekte als perft 
Ten solchen Erklärungen das entgegen, daß eine seine sien“ 
Materie doch nur nach Einer Nichtung durchströmen fein 
werde. Werde nun ein Körper so gebogen, daß die wert 
Gänge desselben enger würden, wo die feine Materie ve di 
durchgeben soll, so ließe sich wohl gedenken , daß sie 4! 
gegen die Wände drucke, und dem Körper Federkrast mist 
gebe; beuge man ihn aber nach der andern Seite, hisich 
so würden die Gänge da weiter , wo die flüssige Mates ir wel 
rie ausgehe , und hier sey nicht mehr einzusehen , wie (Andlt 
sie einen Druck gegen die Seitenwände ausüben und 8 
dadurch Federkraft bewirken solle. Gleichwohl zeige hr fü 
aber eine elastische Stange Federkraft, man möge sie DEr 
nach der einen oder nach der andern Seite, oder übers . 
haupt nach allen möglichen Richtungen beugen. Aber 
eine 
7) Jutroduftio ad philosophiam paturalem, T,1, 6767.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.