Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

| 2. Besondere Physik. a. vom Lichte. 735 
Wenn ein Auge, sagt: er, viel. schwächer als das ans 
dere: ist, so richtet man es nicht nach dem Gegenstans 
| de, sondern braucht bloß das stärkere Auge, so wie 
man sich gewöhnlich des rechten Armes lieber als des 
linken bedient. Sind beyde Augen gleich gut ,“ so sieht 
man mit beyden deutlicher als mit einem allein, und 
zwar etwa.um ein Dreyzehntheil. Wenn aber z. B. die 
Entfernung, in welcher jemand eine kleine Schrift les 
sen: kann , sür das schärfere Auge von 8 bis zu 20 Zoll, 
und: für das schwächere von 8 bis zu 15 Zoll geht ,- so 
liegen die: Grenzen des deutlichen Sehens für beyde 
. Angen nur'um 7 Zoll aus' einander, nämlich von 8 
bis zu 15 Zoll, und'weil das Bild in dem schärfern Aus 
. gestärfker als in dem siumpfern Auge ist, so wird ein 
; solcher mit beyden Augen nicht so deutlich als mit dem 
F guten Auge allein sehen. Es ist daher kein Wunder, 
0: wenn solche Personen das gute vorzüglich brauchen, 
vi und das andere zur Seite kehren. 
8 1 Indessen behauptet von Buffon keinesweges, 
br daß die Ungleichheit der Güte beyder Augen die ein» 
vw 4 zige Ursache des Schielens sey. Sie ist, sagt er, nur 
ww“ 1%, die Hauptursache, so daß man die andern als zufäls 
Ow» 4 lige in Vergleichung mit ihr ansehen kann, aber doch so 
Wfewen, bab gemein, daß bey allen Schielenden, au welchen er 
als diefer die PBeobachtungen gemacht hatte, der Fehler von der Uns 
gleichheit ihrer „Augen herrührte. Die Folgen dieser 
Ursache sind so nothwendig, fährt er fort, daß es 
! Umß ds wielleicht nicht möglich ist, das Schielen zu heben , 
12, fntlurh wenn die Ungleichheit der Augen zu groß ist, man 
www, dy müßte sie denn vermittelst dazu eingerichteter Gläser 
Jym, d&z einander gleicher machen. 
IIR Als von Buffon an verschiedenen Kindern, 
welche nicht schieleten , die Grenzen des deutlichen Sex 
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