Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 6. Band)

Ze r. Allgemeine Physik. 89 
2. Alle Veränderung der Materie hat eine äus 
ßere Ursache. (Cin jeder Körper beharrt in seinem 
Zustande der Ruhe oder Bewegung, in derselben 
Richtung und mit derselben Geschwindigkeit, wenn 
er nicht durch eine äußere Ursache genöthigt wird, 
diesen Zustand zu verlassen.) Hier wird aus der alls 
gemeinen Metaphysik der Saß zum Grunde gelegt, 
daß alle Veränderung eine Ursache habe; von der 
Materie soll aber nur bewiesen werden, daß ihre Vers 
änderung jederzeit “eine äußere Ursache haben müsse, 
Die Materie ; als bloßer Gegenstand äußerer Sinne; 
hat keine andere Bestimmungen, als die der äußern 
Berhältnisse im-Raume , und erleidet also. keine. Vers 
änderungen, als dur Bewegung. In Ansehunz dies 
fer, als Wechsels einer Bewegung mit einer andern, 
oder derselben mit der Ruhe, und umgekehrt , muß 
: eine Ursache derselben angetroffen werden. Diese Urs 
| sache aber kann nicht innerlich seyn, denn die Mates 
rie hat keine schlechthin innere Bestimmungen und Bes 
; stimmungsgründe., Also ist alle Veränderung einer 
Materie auf äußere Ursache gegründet. 
Kant bemerkt ganz richtig, daß dieses mechas 
' nische Geseß allein das Geseß der Trägheit genannt 
werden müsse, das Geseß der einer jeden Wirkung 
| entgegengeseßten gleichen Gegenwirkung könne diesen 
| Nahmen nicht führen. Denn dieses sagt, was die 
) Materie thut, jenes aber nur, was sie nicht thut, 
| welches dem Ausdrucke der Trägheit besser angemess 
sen ist. Die Trägheit der Materie ist und bedeutet 
(. nichts anders als ihre Leblosigkeit, als Materie an 
zit sich selbst. - Leben heißt das Vermözen einer Substanz, 
zm fich aus einem innern Prineip zum Handeln, einet 
- endlichen Substanz, sich zur Veränderung, und einer 
"iW Eau niates
	        
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